Die Initiatoren sind dennoch zuversichtlich, dass weitere Mitunterzeichner den Appell unterstützen, zumal "die Friedensfrage wieder grimmige Realität erlangt" habe: "Historisch waren PDS und Linke immer dann auch elektoral stark, wenn ihre Stimme in Kriegszeiten klar und deutlich war. Das war 1990 so, das war 1998 so, das war 2004 so.
Das Problem liegt hier im "Wenn sie klar und deutlich war". 1990, 1998 und 2004 war der Aggressor USA/NATO (1990 nicht wirklich, aber viele nahmen es so wahr). Da konnte man einfach dagegen sein, klare Kante beziehen und die Linkspartei hatte eine solide Reputation als Gegner der Kriegstreiber. Heute sind die Aggressoren andere, die Lage ist "komplexer" und der Linkspartei fällt es schwer eine klare Position zu beziehen die über mehr als vage Forderungen nach "Waffenstillstand" und "Verhandlungen" hinausgeht. Man vergleiche dazu 1998 und 2004 wo es klar hieß "NATO raus aus Jugosslawien" bzw. USA raus aus Irak und wo deutlich benannt wurde wer wegen Führung eines Angriffskrieges vor ein Gericht gehörte.
Nein, 1998 und 2004 wird man nicht wiederholen können.