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  • Alexander Durin

mehr als 1000 Beiträge seit 21.03.2013

Wie Alarmismus funktioniert

Das klingt alarmierend: "Potentes Treibhausgas entweicht zunehmend aus dem Permafrost".

Und was sind die Fakten?

Für gewöhnlich wird die Wirksamkeit eines Methanmoleküls über einen Zeithorizont von 100 Jahren mit dem 28-fachen eines CO₂-Moleküls angegeben. Entsprechend trägt das arktische Methan auch zur globalen Erwärmung bei Treibhauseffekt, [...]

Sowohl vor der arktischen Küste als auch im Baikalsee entweiche das Gas auf eine Art und Weise, wie sie noch vor einer Generation unbekannt gewesen sei, [...]

Das Forschungsschiff Akademik Keldysh habe in verschiedenen Teilmeeren vor der Nordküste Sibiriens große Löcher im Meeresboden gefunden, aus denen das Methan explosionsartig entwichen sei. Die Methankonzentrationen in der Luft sei dort hoch gewesen. Ein halbes Dutzend besonders großer Löcher sei entdeckt worden. Dort habe die atmosphärische CH4-Konzentration rund dem 15-fachen des globalen Durchschnitts entsprochen.

7.185 solcher "Gashügel" wurden bisher identifiziert

Diese Informationen mögen dem unkritischen Leser alarmierend vor kommen (zumal er täglich mit solchen Meldungen bombardiert wird), sind aber wertlos, um eine Gefahr zu konstatieren. Wie immer fehlen bei solchen Artikeln wesentliche Informationen: wie groß sind die Gasaustritte insgesamt und in Relation zur Land-/Meerfläche? Wie viel Methan wird insgesamt ausgestoßen? Wie hoch ist dieser Anteil an den globalen Methanemissionen?

Ein weiterer Trick des Alarmismus besteht im Weglassen von Informationen. Der Autor schrieb alarmistisch, dass ein Methanmolekül den 28-fachen Treibhauseffekt eines CO2-Moleküls hat. Er hat weggelassen, dass Methan eine Konzentration von ca. 2 ppm hat, während die von CO2 bei rund 400 ppm liegt. Methan hat von der Konzentration her einen geringen Einfluss. Noch geringer wird der Einfluss des Methans, wenn man berücksichtigt, dass Methan hauptsächlich in Banden absorbiert, die eh schon vom wichtigsten Treibhausgas Wasserdampf abgedeckt werden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Treibhauseffekt#/media/Datei:Atmospheric_Transmission_de.png

Betrachtet man diese Punkte, bleibt nichts übrig, was einen Alarmismus rechtfertigen könnte. Aber nur wenige Menschen können kritisch lesen und bewerten und ein Trommelfeuer solcher alarmistischen "Berichte" setzen sich fest und so kann sich eine Hysterie entwickeln.

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