PedroLdC schrieb am 10.11.2024 01:06:
Den Frieden hätte Ukraine schon lange haben können, aber der Beitirts des Landes zur NATO und EU waren doch schon das Problem von Anfang an ...
Es sollte doch mittlerweile klar sein, dass dies nur vorgeschoben war. Fragen wir doch einfach mal den Außenminister Russlands, Sergej Viktorowitsch Lawrow, dazu und zitieren seine Aussagen von 2005 im Handelsblatt [1]:
Bedeutet das Recht auf Souveränität etwa für Georgien und die Ukraine auch, dass Russland
nichts gegen deren Beitritt zur EU und zur Nato hätte?
Lawrow: Das ist deren Wahl. Wir achten das Recht jedes Staates – unsere Nachbarn
eingeschlossen –, sich seine Partner selbst zu wählen, selbst zu entscheiden, welcher
Organisation sie beitreten wollen. Wir gehen davon aus, dass sie für sich überlegen, wie sie
ihre Politik und Wirtschaft entwickeln und auf welche Partner und Verbündete sie setzen.
Lawrow ist seit 2004 bis heute Außenminister Russlands und ist es trotz dieser Aussagen geblieben. Wenn ein Nato-Beitritt der Ukraine für Russland Existenzgefährdend sei, wie heute viele behaupten, wäre Lawrow nach dieser Aussage politisch erledigt gewesen.
Militärisch würde ein Nato-Beitritt der Ukraine keine echte Änderung des Status Quo bedeuten und Russland könnte jederzeit "rote Linien" einziehen was die permanente Stationierung von Nato-Truppen oder Mittel- und Langstreckenraketen anbelangt.
Fun Fakt, bis 2014 gab es den Nato-Ländern des ehemaligen Warschauer-Pakt (wie Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Bulgarien, Rumänien,...) keine permanenten Nato-Kampftruppen und die Projekte zur Raketenabwehr in Polen und Rumänien wurden erst nach 2014 realisiert (Planungen gab es davor immer wieder, wurden aber nie Realität, erst nach 2014 wurden die Planungen umgesetzt und 2018 und 2016 die Raketenabwehrsysteme in Betrieb genommen).
[1] https://www.handelsblatt.com/politik/international/handelsblatt-interview-mit-aussenminister-lawrow-russland-oeffnet-ukraine-den-weg-in-die-nato/2460820.html