Die meisten Menschen sind im Grunde ziemlich verblödet, was Auffassungsgabe und das Erkennen von Zusammenhängen betrifft. Das ist kein Urteil oder eine Diagnose ihrer Geisteskräfte, sondern hängt eng mit der jahrelangen Desinformation zusammen, denen die meisten Menschen ihr Leben lang ausgesetzt waren und weitgehend noch immer sind. Wenn man über eine Sache nichts weiß, ist und verhält man sich ihr gegenüber wie dumm. Wie genau Verblödung produziert wird, können Sie dem Buch Blödmaschinen – Die Fabrikation der Stupidität von Markus Metz & Georg Seeßlen entnehmen:
Ich glaube, verblödet trifft es nicht. Es ist die Bubble, in der die Leute leben. Man könnte auch sagen, die Kultur. Ich bin ein Wessi, der auch schon länger im Osten Deutschlands gelebt hat und kann einfach sagen, dass es gerade im politischen Denken gravierende Unterschiede gibt.
Hier im Westen wurden wir jahrzehnetlang mit West-Propaganda beschallt, genau wie die Leute im Osten mit Ost-Propaganda. Aber die haben einen Lernprozess hinter sich. Ihr System ist zusammengebrochen, während es im Westen weiterging wie immer.
Wenn ich 9/11 anspreche und von Inside-Job rede, bin ich im Westen ein Spinner, aber im Osten teilen fast alle Leute, die ich kenne, meine Meinung. Auch ist das Wissen über Politik, Gesellschaft usw im Osten viel ausgeprägter, das muss ich leider zugeben.
Bei den Amis ist es IMO am Schlimmsten. Redet man mit denen, dann kriegt man null Argumente, stattdessen reden die vom 'Gefühl', dass Amerika der tollste Ort der Welt ist und die Amerikaner (also US-Amis) das ausgewählte Volk. Ich stelle mir immer vor, dass es damals so bei den Nazis gewesen sein muss.
Es ist halt auch nicht so einfach, zuzugeben, dass man sein Leben lang in einer Bubble gelebt hat, die von den Medien erzeugt wurde. Mit Wegbrechen des Meinungsmonopols durch das Internet ist es zwar möglich geworden, recht schnell die Wahrheit zu ergründen oder zumindest einen Überblick über die Akteure und ihre Ziele, aber ich fürchte, die meisten Menschen wollen sich nicht der Wahrheit stellen, dass sie ein Produkt des Systems sind, uin dem sie erzogen worden. Das erfordert eine gewisse Un-Eitelkeit plus vorhergehende Erfahrungen, die man nur macht, wenn man mal ausserhalb der eigenen Bubbble gelebt hat. Das trifft auf nur wenige Menschen zu.
Ich denke, der Anstoss muss von Aussen kommen, zB von den Franzosen. Die haben einen ausgeprägteren Freiheitssinn. Ich sehen aber nicht, dass wir ewig weiter verknechtet werden. Die Deutschen mögen feige und unwissend sein, möglicherweise sind wir die letzten, die zur Revolution gehen, aber ich sehe ne gute Chance, dass wir gehen. In den Ossis sehe ich dabei das größte Potential. Bleibt weiter spannend.