Da wurde einfach vorausgesetzt, dass alles, was nicht westlicher Lesart entspricht, "russische Narrative" sind, und Profile nach solchen Abweichlern durchsucht. Da man "hunderttausende" von denen fand, schloss man daraus messerscharf, dass eine "massive russische Desinformationskampagne" im Gange sein müsse.
Der Frage, ob diese Leute nicht vielleicht auf Basis anderer Quellen oder gar ganz von selbst zu diesen Ansichten gelangt sind, wurde natürlich nicht nachgegangen. Genau so wenig, ob es sich überhaupt tatsächlich um Desinformation handelte, oder schlicht um plausible Alternativerklärungen, vielleicht sogar auch manchmal um korrekte Informationen, die bei uns mit Medien-Platzierungen und Kampagnen verschleiert werden.
Ich halte ehrlich gesagt den ganzen Hype um "Desinformation" vielmehr selbst für eine Desinformationskampagne, mit der man verzweifelt versucht, die eigenen Kartenhäuser vom Einsturz abzuhalten. Dabei ist besonders erschreckend, wie einheitlich und weitreichend das Thema im Westen in verschiedensten Ländern diskutiert wird und welche Machtinstrumente dafür aktiviert werden, wie z.B. hier der Verfassungsschutz oder FBI in den USA und weitere Behörden in anderen Ländern. Das bestärkt mich in dem Verdacht, das wir mittlerweile bereits in einem länderübergreifenden autoritären System leben könnten, mit einer immer dünner werdenden Schicht Demokratie, die zwar noch nicht ganz lediglich Fassade ist, aber mehr und mehr Gefahr läuft, vollends zu einer solchen zu werden.