Seit Jahr und Tag predige ich bei jeder sich bietenden Gelegenheit, dass wir eine Europäische Verteidigungsgemeinschaft brauchen. Jedem Menschen mit Verstand ist eigentlich klar, dass das eine unabdingbare Notwendigkeit ist und wir uns auf Dauer als Machtblock nicht darauf verlassen können, dass sich um unsere Verteidung im Ernstfall schon die USA kümmern werden. Vor allem dann nicht, wenn der Ton rauher wird.
Mir geht die unfassbare Trägheit unserer politischen Kaste auf den Geist, die allesamt wissen, dass das notwendig und wahr ist, aber keinen Finger krumm machen um damit ENDLICH einmal anzufangen. Kostet schließlich Geld, ist anstrengend und wie soll man damit Wahlen gewinnen?
Hätten wir das vor 10 Jahren in Angriff genommen, hätten wir inzwischen zumindest mit dem Aufbau des dafür notwendigen Now Hows angefangen und hätten nun eine vage Perspektive. Aber so? Nun werden wir also erpresst, was nicht anders zu erwarten war.
Und was wird dabei jetzt rauskommen? Viele hundert Milliarden Euro werden in die USA fließen und im Gegenzug bekommen wir entweder das Zeug, dass die loswerden wollen weil es nichts taugt oder das, was uns auch nicht gehört wenn wir es bezahlt haben, weil es ohne Einbindung in das US Verteidigungsnetz nicht viel bringt und ohne Freigabe von dort gar nicht funktioniert.
Na Bravo! Da haben wir jetzt mindestens so viel Geld gespart, wie mit dem billigen russischen Gas.
Es gibt aber noch eine andere Option und die wäre nun wirklich nicht uninteressant. Statt uns immer weiter in eine Rüstungsspriale treiben zu lassen, die am Ende in einem großen Knall enden könnte, genau das Gegenteil zu tun und auf Frieden zu setzen. Und zwar nicht am Rockzipfel der USA, sondern aus eigenem Antrieb und im eigenen Interesse.
Was im Übrigen nichts an der Notwendigkeit einer europäischen Verteidigungsgemeinschaft ändert.