[Denn bei Coca Cola arbeiten von 10570 Beschäftigten nur noch 2593 in
Festanstellung. Der Rest besteht aus Zeitarbeitern. Ähnliche
Bedingungen herrschen bei Nestlé und anderen Betrieben, in deren
Betrieben es ebenfalls zu Morden kam. Allein dieses Jahr starben im
Land bereits 128 Gewerkschafter durch Mord. Als Resultat dieser
Bedrohung beträgt die Organisationsrate unter kolumbianischen
Angestellten nur noch 3,2 Prozent. Derweil hat der Coca Cola-Konzern,
der in Kolumbien über den Firmennamen Panamco vertreten ist, aus den
Gewerkschaftsbemühungen gelernt: nämlich nichts. Auf telefonische
Nachfrage nach dem Interview stritt die Firma jegliche Verantwortung
für Morde ab.]
Ich hab wirklich selten so gelacht wie ueber siesen Artikel. Das ganze
ist ein selbst von weitem erkennbarer Mix von Fakten und wilden
Verzerrungen, der durch seine widerlaeufige Logik wirklich richtig
komisch ist......
Von Coca-Cola weiss ich nur soviel: Die genannten Abfuellerbetriebe
sind in den Niederlassungslaendern im Allgemeinen selbststaendige
Unternehmen, die nicht dem Konzern, sondern Inlaendern gehoeren. Warum
sollte Coca-Cola dann also fuer die Vorkommnisse und die
Personalpolitik in diesen Betrieben verantwortlich sein?
Ausserdem: Wie saehe es denn aus, wenn Coca-Cola etwas aus den
Vorkommnissen 'gelernt' haetten? Wenn sie dann auf telefonische
Nachfrage die Verantwortung fuer Morde uebernehmen? Ich lach micht tot!
Warum bingt Coca-Cola eigentlich in anderen Laendern nicht auch
Gewerkschafter um?
Es gibt Dutzende von Entwicklungslaendern, in denen die
gewerkschaftliche Organisationsrate von Angestellten (!) auch nicht
hoeher ist als 3,2%, ohne dass dafuer jemand umgebracht wird. Ich habe
eher den Eindruck, dass hier eine Gewerkschaft nicht erkennen will,
dass ihr Anspruch auf Mitwirkung (Pflichtverhandlungen etc) nicht mit
dem Rueckhalt ubereinstimmt, den sie bei den Angestellten hat.....