Hochgeschätzter Herr Streck, wenn CO2 in angemessener Höhe bepreist wird, um dadurch den notwendigen Umbau unserer Energieversorgung zu erzwingen, können nur zwei Dinge passieren:
1. Die gewünschte Steuerungswirkung durch eine wirksame Abgabe auf Emissionen nach Verursacherprinzip wird erreicht, erneuerbare Energie wird aggressiv ausgebaut. Dieser Ausbau braucht Rohstoffe, Energie und Arbeitskraft. Und von all diesen Sachen sehr viel. Dadurch konkurriert das direkt mit unserem Konsum, und kann das nur, indem Nachfrage durch unbezahlbare Preise unbefriedigt bleibt.
2. Man drückt den Konsumenten bei uns entsprechend der CO2-Abgaben so viel Geld zusätzlich in die Hand, dass der Konsum weitergeht. Dadurch bootet man finanzschwächere Staaten aus, die sich Energie, Rohstoffe und Endprodukte dann immer weniger leisten können, was bedeutet, dass der Ausbau direkt zu Lasten der nackten Existenzgrundlage von immer mehr Menschen geht.
Geldentwertung gibt es in beiden Fällen, es entsteht ja immer ein Mangel, der durch das Geld abgebildet werden muss. Es ist halt nur die Frage, woran man sparen will, an unserem Luxus oder am Essen für die Menschen in benachteiligten Regionen.
(Und ich ahne, wofür die Mehrheit in diesem Forum plädieren wird...)
Und nein, Möglichkeit 3, mehr Rohstoffe und Energie entstehen durch erhöhte Nachfrage aus dem Nichts, wir prassen einfach weiter und freuen uns gleichzeitig an all den Windrädern, die plötzlich wie von Zauberhand aus dem Boden sprießen, existiert leider nur in der Welt der Regenbogenschlösschen der klassischen Ökonomie.