60% Wahlbeteiligung ist doch recht schwach zu einer starken demokratischen Legitimation.
Was heißt dies?
Die Legitimation der Abgeordneten ist recht schwach in Bezug auf die gesamte Bevölkerung.
54% der Wahlberechtigten werden im Parlament vertreten. AfD, Linke und sonstige schafften es ja nicht mit zusammen 10,2%.
Schaut man sich den Anteil der U16 mit an sind es weniger als 45% der Deutschen.
Schaut man sich die gesamte Bevölkerung an mit Ausländern, repräsentieren die Abgeordneten gerade mal weniger als 40% der Bevölkerung.
Wahlrecht ab 16 hat hier einen kleinen Fortschritt in der Repräsentation erbracht.
Von 2,920 Millionen Einwohnern Stand 1.4.2022 waren 2,314 Millionen wahlberechtigt und 1,3786 Millionen haben Gültig gewählt.
47% der gesamten Bevölkerung haben gültig gewählt.
Davon sind 89,8% mit etwa 1,24 Millionen Stimmen im Landtag repräsentiert.
Das macht klar weniger als die Hälfte mit 42.5%.
Eine Mehrheit von von CDU und FDP wurde von jedem 5. Einwohner und etwa jedem 4. Deutschen aktiv gewählt.
In einer Demokratie sollten schon mehr als die Hälfte der Einwohner aktiv wählen bzw. im Parlament repräsentiert werden, damit ein Parlament auch Genügend stark legitimiert ist.
Bei etwa 63% Wahlbeteiligung hätte die halbe Einwohnerzahl mit 1,46 Millionen Bürgern aktiv gewählt. Bei etwa 70% wären dann über 50% der Einwohner bei weiterhin 10%-Anteil unter der 5%-Hürde im Parlament repräsentiert.
Obdachlose und Wohnungslose sind defacto nicht im Landtag repräsentiert, weil nur wenige die Hürden der Bürokratie zum Wahlrecht auf sich nehmen.
Fazit: Obdachlose und Wohnungslose sind defacto nicht im Landtag repräsentiert. Dazu kommen die U16 mit Kindern und Jugendlichen und alle Ausländer. Mit den Nichtwählern und ungültigen Stimmen, sowie Stimmen für Parteien unter 5% haben nur 42.5% der Einwohner diesen Landtag aktiv gewählt. Und etwas mehr als 22% der Einwohner haben aktiv die neue Regierung gewählt.
Ausblick: Wie kann dies verbessert werden zu einer höheren Wahlbeteiligung?
Ein Gutschein von 5 Euro bei jeder Wahl an der Urne für den teuren Personalausweis würde hier sicherlich viele Bürger motivieren.
Die Bürokratie für Wohnungslose und Obdachlose darf auch einfacher sein zur Erlangung der formalen Wahlbeteiligung.
Die U16 könnte durch ihre Eltern repräsentiert werden. Jungen durch ihre Väter und Mädchen durch ihre Mütter wäre hier mein Vorschlag.
Wahlberechtigung für EU-Bürger wäre sicherlich ein weiterer möglicher Fortschritt Richtung mehr Demokratie.
Will die Politik durch höhere Wahlberechtigung und Wahlbeteiligung wirklich stärker legitimiert werden?
Eigentlich nicht. Erst Wahlbeteiligung von weniger als 50% der Wahlberechtigten wird kritisch gesehen.
https://www.schleswig-holstein.de/DE/LandLeute/ZahlenFakten/_documents/bevoelkerung.html;jsessionid=973B2DA851655F366FBA2911CE2580E9.delivery1-master
https://de.wikipedia.org/wiki/Landtagswahl_in_Schleswig-Holstein_2022
https://www.machs-ab-16.de/wahlen-ab-16-in-deutschland/
Baden-Württemberg hat nachgezogen und Berlin wird hier nachziehen bei Wahlrecht ab 16.