Der autoritäre Ruf nach Ordnung, Heimat und wohl dossierter Realitätsverweigerung wird von den beiden Parteien hier gut bedient. Die Menschen in ländlichen Gemeinden spüren sehr wohl, dass ihr Lebensstil auf Sand gebaut ist und da braucht es Parteien die so tun, als sei dem nicht so.
Die österreichische Landschaft wird beispielsweise in atemberaubendem Tempo verhüttelt. Der Traum vom eigenen Haus wird mit Kredit erkauft und verlangt die Bereitschaft, jeden Tag viele Stunden zur Arbeit zu fahren. Die ökologischen und sozialen Folgen sind verheerend. Die historischen Dorfkerne sind mausetot und die Menschen sehen die schöne Natur nur mehr durch die Windschutzscheibe ihrer Autos.
Insbesondere die ländliche ÖVP hält Menschen, die zur Miete wohnen, für Sozialfälle. Die erbarmungslose Fixierung auf das Wachstum mittels Eigentumserwerb ist in Österreich mit Händen zu greifen. Jeder baut sich ein eigenes Haus und um das wird dann am besten noch eine Mauer gezogen.
Hm? Also ich weiß nicht?
Der Autor möchte natürlich gegen die Landbevölkerung ins Feld führen, weil die eher rechts wählen und möchte sie daher ganz gerne als Ewig-Gestrige darstellen. Verstehe ich.
Aber unabhängig jetzt mal von der ganzen Rechts-Links-Debatte:
Ist das Stadtleben denn WIRKLICH ökologischer als das Landleben?
Die Argumentation des Autors klingt für mich doch sehr konstruiert.
Kann ich mir nämlich kaum vorstellen.
Das Landleben ist je eher Selbstversorger. Bauern bauen ihr eigenes Gemüse und Obst an. Fast jeder hat einen eigenen Garten. Größere Bauern eigene Milch und Fleisch. Hühner haben auf dem Land auch viele, auch Privatleute, da muß man kein Großbauer sein!
Daß ein eigenes Haus unökologisch sei, klingt für mich jetzt auch etwas sehr merkwürdig:
Ein "gutes altes" Haus auf dem Land wird ja nur einmal gebaut ... und das hält dann bis zu 500 Jahre. Es stehen teilweise noch Gebäude aus dem Mittelalter und werden auch genutzt. Sie haben dicke Wände und verbrauchen wenig Energie, sind klimafreundlich.
Ist da nicht eher die Lebensweise und die Bauweise in der Stadt unökologisch und wenig nachhaltig? ... mit ihren ganzen klimatisierten Glasplästen, der modernen Architektur mit den dünnen Wänden?
Es gibt Berechnungen, daß wenn die fossilen Brennstroffe zur Neige gehen (und das werden sie!) werden alle westlichen Großstädte sterben, einfach weil sie nicht mehr versorgt werden können.
Man muß sich ja überlegen, was da alles jeden Tag an Waren und Nahrungsmitteln in die Stadt reingekarrt werden muß. Und das wird alles mit fossilen Brennstoffen "erkauft", sowohl die Herstellung als auch der Transport.
Sind die verbraucht, dann ist die Stadt am Ende!
Ist das also nachhaltig?
Sind also nicht eher die Städte auf Sand gebaut?
Eure Meinung?
Gibt es dazu Berechnungen, welche Lebensweise ökologischer und klimafreundlicher ist?
Wenn ja, wo ist der Haken?
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (01.10.2019 19:52).