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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

Re: tristis Austria

Natürlich ist der Neoliberalismus nicht nur in Österreich en vogue. Das ist trivial. Aber gerade dort hat er sich noch nicht vollständig durchgesetzt. Das holt Kurz nun nach. Und zwar, weil er das so will, und nicht 'wegen Brüssel'.

Und übrigens hab ich geschrieben, die Hälfte der Österreicher sei fremdenfeindlich. Eine xenophobe Einstellung allein macht noch nicht den Nazi. Da gehört schon noch ein wenig mehr dazu. Vergangenheitsaufarbeitung bedeutet, dass man kritisch reflektiert, was man selbst getan, geglaubt hat. Das hat in Österreich nie stattgefunden, im Gegenteil, Viele definieren das Land immer noch als das 'erste Opfer'. Diese Tatsache festzustellen bedeuten nicht, Nazitum zu unterstellen. Das wäre lächerlich. Unterstellt wird damit eine fortdauernde Anfälligkeit für bestimmte Argumentationen. Eine autoritäre Erziehung fördert das ebenfalls.

Diesselbe Problematik kann man im Osten Deutschlands beobachten. In der DDR wurde die Nazi-Vergangenheit nicht aufgearbeitet, stattdessen wurde seitens einer in weiten Kreisen unbeliebten kommunistischen Regierung die Abscheu davor aufoktruiert. Das funktioniert selbstredend nicht besonders gut, führt zu Opo-Haltungen, die sich nun, viele Jahrzehnte später in Wahlergebnissen widerspiegeln.

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