Was du schreibst, mag ja vielleicht alles stimmen, doch es ist zu theoretisch, um in diesem Fall relevant zu sein. Hier geht es darum, dass es in der Wahrnehmung vieler Leute in den letzten Jahren eine Änderung im politischen Klima gegeben hat, und diese Änderung wird dann von vielen mit "die Demokratie ist gefährdet" umschrieben, bzw. sie beantworten die Frage, ob sie die Demokratie gefährdet sehen, mit "ja". Wenn man verstehen möchte, was genau sie damit meinen, muss man aber wie Bernd Müller die Frage stellen, wodurch denn nun die Demokratie gefährdet ist. Nur dann ließe sich sagen, ob "die Demokratie ist gefährdet" z. B. ein Code für "die Gesellschaft bewegt sich immer stärker in Richtung Totalitarismus" oder aber für "böse Mächte untergraben den gesellschaftlichen Konsens mit Fake-News" sein soll.
Dass sich die Macher der Studie aber offenbar für diese - eigentlich offensichtliche - Anschlussfrage gar nicht interessieren, spricht andererseits dafür, dass es ihnen eigentlich nur darum ging, staatliche Ausgaben für "Demokratieförderung" zu rechtfertigen. Kein Wunder, dafür sind sie schließlich auch beauftragt worden.