Ansicht umschalten
Avatar von stefano2050
  • stefano2050

mehr als 1000 Beiträge seit 01.04.2006

Ungesagt: Zypern wird seine russische Waffentechnik gen Ukraine entsorgen.

Das ist wohl der nicht gesagte Teil des Artikels. Und es geht hier nicht um riesige Lieferungen.

Alles andere wäre überraschend.
Die sowjetische und russische Waffentechnik wird in NATO und EU nun nahezu bis auf Forschungszwecke oder Museen komplett entsorgt.
Ungarn ist hier aktuell noch eine Ausnahme und wird sich in naher Zukunft dazu Gedanken machen müssen mangels Zugang zu Russland und seinen Ersatzteilen.

Der Rüstungswettlauf in Zypern wurde ja im Ergebnis aus heutiger Sicht nicht verhindert, sondern später auch mit russischen Waffen umgangen.

Zypern, als quasi großer Super-Flugzeugträger und damit geostrategisch wichtig, soll dem russischen Einfluss entzogen werden.
Die USA und die europäischen NATO-Verbündeten abseits der Türkei sind hier auf einer Linie.

Dazu können die russischen Waffen gut in der Ukraine entsorgt werden zugunsten der Ukraine.

Das Abdrängen von russischem Einfluss mit bisher russischen Waffen auf Zypern sollte eigentlich auch der Türkei gefallen in Bezug auf Syrien.

Nur schmecken die modernen amerikanischen und europäischen Waffen natürlich der Türkei nicht.

Fazit: es geht aber nur um ein paar Panzer und Transporter für die Ukraine.
Mit der neuen Situation in der Ukraine konnte der Westen russische Militärtechnik natürlich im Mittelmeer bei einem EU-Mitglied nicht mehr dulden.
Die Ersatzteilversorgung und Munitionsversorgung war auch für Zypern nun ein kritischer Punkt.

Das alte Embargo wurde nun obsolet.

Dazu besteht die Möglichkeit der Lieferung besonders von T80, die sogar zum Teil von der Ukraine geliefert mal wurden.

Für die Ukraine zählt jedoch jedes Fahrzeug und Ersatzteil.

https://de.wikipedia.org/wiki/Zyprische_Nationalgarde

Vielleicht liefert D nun eher nach Zypern Leo und Marder, als in die Ukraine.

Ausblick:

2004 war die große Chance für ein vereintes Zypern.
Damals meinten viele griechische Zyprer noch mehr bekommen zu können in späteren Verhandlungen.
2022 zeigt sich dies im Rückblick als große Illusion mit den jedoch einige Politiker wunderbar Wahlkämpfe machten auf Zypern und ihre Ämter festigen konnten.
Mit Erdogan und seiner Türkei ist der Kompromiss von 2004 nicht mehr erreichbar.

Ob die zyprische Nationalgarde ein paar westliche Waffen hat oder von anderen Ländern abseits von Russland, ist dabei drittrangig.

Der Zypernkonflikt behindert den logischen Beitritt Zyperns zur NATO als Mitglied der EU.

Langfristig sind die geostrategischen Konflikte der Türkei mit der EU und NATO so groß, dass Mittel- oder langfristig der Austritt aus der NATO logisch ist, besonders solange hier ein Erdogan oder später ähnliche Nachfolger in der Türkei regieren.
Bisher hindern ihn die Abhängigkeiten und Nachteile in vielen wirtschaftlichen Gebieten an diesem Schritt.

Dazu sind die Interessengegensätze der Türkei zu Russland im Mittelmeer wie schwarzen Meer und zu China mit den Uiguren politisch, militärisch und kulturell nicht gering.

Die Türkei hat kein Interesse an einer geschwächten Ukraine mit 1000 km mehr russischer Küste am schwarzen Meer.
Dominante Flottenverbände Russlands im schwarzen Meer und im Mittelmeer besonders vor Syrien sind nicht im Interesse der Türkei.
Da möchte die türkische Marine schon lieber selbst dominieren.
Der Traum vom neuen osmanischen Reich besonders als Heimat der Turkvölker stößt hier auf die natürlichen gegensätzlichen Interessen der Nachbarn.

Die Interessen der Türkei sind hier äußerst komplex.
Die Russen aus Zypern rauszudrängen bei Waffensystemen dort, ist auch für die Türkei ok.
Am besten sollten jedoch keine Waffen als Ersatz kommen aus der Sicht der Türkei Erdogans.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (24.09.2022 23:45).

Bewerten
- +
Ansicht umschalten