bickerdyke schrieb am 18.09.2024 16:42:
Du kannst das Streckennetz aber schlecht in unabhängige Teile zerlegen, wenn du Züge von Hamburg nach München haben willst.
Ist das von mir Geschriebene in seiner Intention nicht deutlich genug?
Der SOLL-Zustand ist kompatibel zueinander. Der IST-Zustand ist es aber eben nicht. Deswegen kannst du aus Hamburg keinen Zug in München fernsteuern und umgekehrt. Das geht heute nicht.
Jetzt kannst du nicht einfach die Arbeiten, die in München notwendig wären, um den SOLL-Zustand erreichen 1:1 in Hamburg anwenden. Und auch nicht auf der Strecke zwischendrin. Jeder einzelne Bahnhof und jeder Streckenabschnitt muss auf den IST-Zustand hin analysiert werden und dann eben individuell mit einem Projekt auf den SOLL-Zustand hin saniert und/oder adaptiert werden.
Der SOLL-Zustand ist definiert, der IST-Zustand ist es nicht. Die Kompatibilität stellt sich aus dem gemeinsamen SOLL-Zustand her. Wo ist jetzt das Verständnisproblem?
Ansonsten wird im Rahmen des möglichen doch genau das gemacht: Stück für Stück wird das Bahnnetz aufgerüstet. Im Moment ist z.B. gerade die Riedbahn dran. Und da hat man genau so einen IST-SOLL-Vergleich gemacht und bringt diesen Teil jetzt von ist nach soll.
Also reden wir doch effektiv aneinander vorbei?
Meine Kritik richtet sich allgemein gegen die Entscheidungsträger, die ganz gewiss nicht die Problematik mit der Aufteilung auf dem Schirm haben, sondern glauben, dass "bis auf wenige Ausnahmen" die Bahn sich mit ein paar "Standardhandgriffen" digitalisieren lässt. Dem ist aber halt einfach nicht so, darin liegt auch die Komplexität drin.
Also. Erst den SOLL-Zustand definieren, die IST-Zustände definieren, daraus die Teilprojekte definieren mitsamt Arbeitspaketen, Meilensteinen usw und erst dann anfangen zu arbeiten. Das ganze ist machbar in 10 Jahren, vielleicht auch weniger, wenn man den Bahn-Vorstand geschlossen austauscht. Als CEO empfehle ich einen japanischen Bahn-Manager, im Management empfehle ich Schweizer. Und die ausführenden Ingenieure sind allesamt mindestens 40 Jahre alt und haben noch ihr in Deutschland erworbenes Diplom in der Tasche.
Dann kriegt man das auch wieder auf Kurs.
Anders geht's nicht. Da gehören keine Betriebswirte hin, keine Politiker und keine NGO-Aktivisten, sondern Menschen, für die "Kompetenz" kein Fremdword ist, sondern geatmet wird. Deswegen Japaner und Schweizer im Management und deutsche Ingenieure.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (19.09.2024 00:11).