Ohne jetzt auf Ihre Sicht inhaltlich einzugehen, obwohl ich diverse Punkte für absolut diskussionswürdig halte, möchte ich meinem Eindruck Ausdruck verleihen, dass Sie fälschlicherweise unterstellen, ich hätte zur Frage der Regierungsbeteiligung der Linken eine feste Meinung. Nun gut, doch, irgendwie schon. Aber nicht grundsätzlich für oder gegen. Meine Absicht war es, situativer Beurteilung das Wort zu reden.
Erstens ist es durchaus nicht sicher, dass sich die Möglichkeit überhaupt ergibt und zweitens, wenn ja, hängt Vieles von der dannzumaligen Lage ab. Wie die internationale politische Lage sich zurzeit präsentiert, kann es bis zu den nächsten Wahlen in Deutschland leicht zu Ereignissen kommen, die darauf erheblichen Einfluss haben und daraus folgend dann auch auf die Opportunität einer Regierungsbeteiligung.
Der paradoxen Entwicklung der Grünen - angetreten, gegen die von AKW's ausgehenden Gefahren zu kämpfen, inzwischen faktisch die Kriegstreiberfraktion verstärkend - eignet keine Zwangsläufigkeit. Hypertrophe Identitätspolitik und Hypermoral sind hoffentlich nicht Sache der Linken. Ein derartiges Mass an selbstmissverständlicher Prostitution geht über das hinaus, was das bürgerliche System erzwingt. Da haben gleichsam deutsche Oberlehrergene die Kontrolle übernommen.
Das Mass an Pragmatismus, dem man sich unterziehen will kann man bis zu einem gewissen Punkt selbst entscheiden.
Sorry, keine Zeit mehr...