Saul Goodmen schrieb am 22.08.2023 12:34:
20% AfD sind Ausdruckes des Protestes. Davor warens mal die Linken. Die haben sich aber grad selbst abgeschoßen. Protestwahl ist des Bürgers Recht in der Demokratie. Statt auf der AfD rumzuhacken könnte man vielleicht mehr bürgernähere Politik machen? Nur so ein Gedanke.
Ich finde das schwierig, eine Wahl anderes als die "etablierten Parteien" als "Protestwahl" zu bezeichnen. Jede Wahl ist ein Protest, wähle ich die FDP, protestiere ich gegen die Linke, usw. usf. Die Vokabel "Protestwahl" soll die Wahl der entsprechenden Wähler abwerten und als eine Anomalie darstellen, zu der es nicht hätte kommen dürfen. Das hat sowas von verirrtem Schäfchen, das nur wieder zurück zur Herde geführt werden muss und schön wieder "normal" wählen soll.
Ich würde die Wählerschaft einer jeden Partei in zwei Gruppen einordnen: Stammwähler und Wechselwähler. Schätze mal, dass es (im Westen) sogar weniger als 10% Stammwähler der AfD gibt, der Rest sind Wechselwähler. Ob die AfD es schaffen kann, Wechselwähler zu Stammwählern zu machen - das ist die große Frage.