Im Bürgerrat dürfen die Bürger raten.
Rätselhaft bleibt die Auswahl der Bürger, aber wenn diese "repräsentativ" erfolgt, wer braucht dann noch richtige Wahlen?
Schließlich repräsent einen dann irgendein Horst, mit dem man irgendwelche statistischen Kriterien teilt. Was denn eigentlich? Herkunft? Ausbildung? Beruf? Einkommen? Wohnort? Familienstand? Sexuelle Vorlieben?
Komisch, das man im realen Leben, trotz einer hohen Übereinstimmung an statistischen Kriterien, trotzdem nicht die gleiche Meinung hat.
Das muss bei unseren Simpeln irgendwie noch nicht angekommen sein.
Eine repräsentative Demokratie ist im Idealfall trotzdem eine Elitenauswahl.
Nicht irgendein Horst vertritt eine Gruppe, sondern der beste Anwalt dieser Gruppe, der keinerlei Gruppeneigenschaft teilen muss.
Dem Dummen hilft am Besten ein Schlauer und nicht ein Anderer, genauso dummer.
Überall suchen wir uns Experten, die Sachen wirklich beherrschen und freuen uns in der Pilotenkanzel jemand hinter dem Steuer vorzufinden, der nicht nur ein paar Runden im MS-Flugsimulator gedreht hat.
Aber bei schwerwiegenden politischen Entscheidungen mit einer irren Tragweite gilt das nicht mehr.
Wolfgang Schäuble, der alte Zyniker.
Er hält sich selbst für den Einstein im Berliner Politikbetrieb und will jetzt, zu guter Letzt dem Abiturienten Kühnert o.Ä. noch zeigen, dass eine dahergelaufene Meute von Bürgern auch keine schlechteren Vorschläge macht, als diese Minderleister.