.. sollte zumindest die Frage im Raum stehen, wie hoch der (Un)Abhängigkeitsgrad Europas einzuordnen ist. Auch muss dem Themenkomplex "NATO" gebührende Aufmerksamkeit gewidmet werden und die Frage auf den Tisch kommen, wieso die USA ihre "nationalen Sicherheitsinteressen" von europäischem Boden, z.B. von Ramstein aus "verteidigen" können.
An der Stelle schlage ich mal vor, die unterschiedlichen Positionen offen hinzulegen und die Positionen der EU (stellvertretend durch Brüssel), der USA (Washington DC) und Russland (Moskau) abzugleichen. Und zwar nicht erst seit Februar 2022, sondern bereits mit erfolgreicher Wiedervereinigung Deutschlands in den Jahren 1990/91. Wir sprechen also über einen Zeitraum von etwas mehr als 30 Jahren und die Politik, die seither gefahren wurde und zwar aus Sicht der drei genannten Parteien.
Diese Analyse dürfte nicht nur eindringlich und erhellend für alle Teilnehmer sein, sondern auch offenlegen, welchen Interessen vordergründig gedient wurde und welchen Interessen mit Missachtung begegnet wurde. Bis dahin, und das ist leider kaum realistisch umsetzbar, müsste es ein Moratorium geben für sämtliche politische und diplomatische Zielsetzungen einschließlich der aktuell durch die Parteien geführten Konflikte. Zur Analyse sei ein Zeitraum von 3 Jahren anzusetzen (d.h. rund je ein Jahr pro Jahrzehnt).
Was erhoffe ich mir?
Die Neubewertung der Rollen der drei Parteien und die Emanzipation Europas (als EU oder auch jeder Staat für sich) aus dem Schatten von Washington UND Moskau heraus. Wobei das im Falle Moskaus sowohl leichter ist auch auch die paradoxe Situation heraufbeschwört, dass Russland doch ein historisch europäischer Staat sei, der Großteil der russischen Bevölkerung auf europäischem Grund westlich des Urals lebt und die Debatte der europäischen Sicherheitsarchitektur nur mit Russland geführt werden kann und keinesfalls gegen Russland.
Auch die NATO-Frage gehört zur Bewertung und auch die Rolle Europas als "Schild" in dem Verteidigungsbündnis, während die USA das Schwert führt ...
Ist eine Lösung der Fragen mit oder ohne Putin möglich?
Ist völlig uninteressant: Putin ist nicht Russland und Russland gibt's auch ohne Putin. Aber selbst WENN Putin geht und der Nachfolger kommt, selbst wenn der Krieg in der Ukraine längst beendet ist: ich glaube nicht, dass man so schnell Sanktionen und Feindseligkeiten im Kreml vergessen hat, selbst wenn Putin & sein Zirkel nicht mehr den Ton angeben.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.08.2023 21:44).