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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Allgemeine Verdummung und Realitätsverweigerung

Wenn man sich an die ursprüngliche Definition von links und rechts orientiert:

Die Rechten sind die konservativen, welche die bestehende gesellschaftliche Ordnung und die Gesellschaft als solche erhalten, also konservieren wollen. Die waren im ersten französischen Parlament recht und eher köngistreu und für die gewachsenen Schichten

Die Linken wollten einen radikalen Umbau bzw. Weiterentwicklung der Gesellschaft und saßen damals links.

Generell gilt:
Wer etwas radikal verändern will, der braucht nicht nur Ziele, sondern hat auch die Verantwortung einen gangbaren Weg zu diesen Zielen aufzuzeigen.

Wer auf dem Status Quo verweilen will, hat es etwas einfacher, denn er muss keinen Weg aufzeigen, hat aber die Verantwortung darzugelegen, dass dieser Status Quo auch in Zukunft noch gesichert ist.

Und betrachten wir es einmal nüchtern: Verantwortung ist schon lange aus in der Berliner Republik.

Eine göttliche Szene aus der Zeit der Merkel'schen Flüchtlingskrise zeigte das Problem sehr gut auf. In Berlin klopften sich die "Linken" für ihre "Menschlichkeit" und dem "Antirassismus" gegenseitig auf die Schulter, während damals aus München, von den Sozialdemokraten an der Flüchtlingsfront Rufe der Verzweifelung an die Genossen gerichtet wurden, weil die überhaupt nicht mehr wussten, wie die diese Menschenmassen noch unterbringen sollten. Die wurden von Oppermann knallhart abgemeiert, weil dies ja die schöne Stimmung in Berlin getrübt hätte. Analog hatten damals im Westen etliche richtige Linke ihren Büttel hingeworfen, weil sie es (zu Recht) für unmöglich angesehen hatten, so viele Ausländer auf einmal in die bestehenden Sozialstrukturen zu integrieren. Und das in einer Region in Deutschland, die als klassischer Schmelztiegel der Republik gilt. Lieber drischt man in Berlin auf die Ossis in Sachsen ein, da man da den Leuten einfach Dummheit und Hinterwäldlichkeit unterstellen kann, weil der Anteil der Migranten im Osten sehr gering ist.
An das heiße Eisen im Westen geht man lieber nicht dran. Eine klassische Realitätsverweigerung, die immer dumm ist.

Analog gilt: Wir leben generell unter sich sehr stark verändernden Rahmenbedingungen. Der ganze Reformstau in Berlin ist auch das Ergebnis der konservativen Politik in Berlin, die immernoch meint, längst überholte Erkenntnise zu interpolieren und sich so auch vor der Realität versteckt:
1. Der "Aufbau Ost" ist von seiner Grundidee gescheitert. Die zusätzlichen Fördergelder werden dort schon lange in den Betrieb, in Investitionen die sich nie rechnen werden oder gar am Kapitalmarkt investiert. Niemand zieht dort Mal Bilanz und versucht alles einmal auf eine ordentliche Basis zu stellen. Da wird auch nur kräftig ideologisiert und Knete abgegriffen.
2. Ähnliches gilt für die Globalisierung und die Förderung von Existenzgründungen oder Subventionen. Alles hat bei nüchterner Betrachtung eine negative Bilanz. Trotzdem geht da keiner ran, weil es Knete bringt.
3. Oder die ausufernde Sozialwirtschaft, das Thema Kriminalität und Aschiebungen.

Die Linken stehen schon lange mit einem kurzen Hemd da, weil denen schon längst der Plan abhandenden gekommen ist. Wer von der Vereledung der Massen träumt, die dann die große Revolution schon durchführen werden, der wandelt in den Fußstapfen der größten Schlächter der Menschheit und ist keinen Deut besser, als ein richtiger Nazi.

Klar, dass unter diesen Umständen eine Partei, wie die AfD, die beim Thema Zuwanderung einfach nur die konservative (und in den Nachbarländern auch übliche) Position besetzen kann, dann solche Wahlsiege einfahren kann.

Wann kommen wir wieder einmal zu einer ernsthaften Diskussion um Ziele und Wege?
Die fixe Idee, dass die "Fachkräfte" nicht von selbst für einen "Wirtschaftsboom" und Vollbeschäftigung sorgen werden, hat sich ja selbst bei den innigsten Teddybärchenwerfern als eine einfältige Idee herausgestellt.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (21.10.2017 12:34).

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