Schauen wir uns doch mal den Unterschied zwischen der Demokratie in Österreich und der Demokratie in Deutschland an. In Österreich hat sogar ein "Spinner" wie VdB eine reelle Chance Präsident zu werden. Wenn auch nur mit knapper Mehrheit, Hauptsache alle gegen den FPÖ Kandidaten.
Nimmt man dort durchaus gelassen hin. Umgekehrt schreien hier die Deutschen nach postfaktischer Demokratie in Österreich, wenn sich einer wie Kurz erdreistet mit -allen- vom Volk gewählten Parteien Koalitionsverhandlungen zu führen. Dafür wird er hierzulande als "Baby Hitler" zum Abschuss freigegeben.
Wie schaut es hierzulande aus? Obwohl die AfD der FDP und auch der CDU recht nahe sind, will mit der "bösen" Partei keiner. Und die SPD / Grünen wollen nichts von den Ekel-Linken wissen, deren Namen sie nicht einmal für Koalitionsverhandlungen aussprechen mögen. Aber halt, wie war das mit Jamaika?
Tatsächlich wollen doch nun sogar Grüne Realos für ihre Pöstchen in den sauren Apfel beißen und mit dem Erzfeind CDU/CSU nebst immer verhasster FDP eine Regierungskoalition bilden. Dies wäre in Österreich tatsächlich undenkbar. Ein großer Trost bleibt Österreich ohnehin, was Demokratie angeht.
Dort gibt es doch tatsächlich so etwas wie Volksentscheide zu wichtigen Themen, von denen die Postdemokraten in Deutschland wohl noch eine Weile träumen dürfen. Selbst ein EU Austritt ist dort nicht undenkbar und kam bereits zur Volksabstimmung. Neben der Schweiz ist Österreich allemal demokratischer.
Zumindest, wenn man Demokratie als vom Volk ausgehende Ermächtigung politischen Handelns der dafür beauftragten Politiker begreift. Und nicht wie in Deutschland, eine von wenigen (dafür mächtigen) Lobbyisten ausgehende Ermächtigung zum perfektionierten Knechten des eigenen Wahlviehs.
Deutschland darf nun weitere 4 Jahre mit Merkel leben. Viel Spaß damit, ich wandere aus!