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  • holyprime

mehr als 1000 Beiträge seit 12.04.2009

An der eigenen Nase nehmen

Oder besser gesagt am Pinocchio-Zinken einiger Opportunisten, sollten sich nicht nur die syrischen Kurden.

Zweimal haben die Kommandierenden (Basisdemokraten, lol) der SDF die Hilfe Syriens gegen die Türkei abgelehnt, zuerst beim Überfall der türkischen Proxy-Jihadis in Afrin, dann nochmals beim zweiten in Nordostsyrien. Kann man ein Stück weit verstehen (siehe zb Hafiz al-Assad's Arabisierungspolitik), nur bestand die Alternative in der nun bestehenden Schreckensherrschaft von Klein -und Grosskriminellen Islamisten. Beidesmal hat sie die USA fallen gelassen wie eine heisse Kartoffel, beidesmal hat sich die SDF deswegen über Russland beschwert.

Weiter schmuggelt die SDF syrisches Erdöl nicht nur via Irakisch-Kurdistan, sondern auch via der Jihadis in al-Bab in die Türkei. Russland hat erst vor ein paar Wochen die dazu vorhandene Infrastruktur bei Jarabulus zerstört. Das dürfte zur Aushungerungs-Strategie der USA gehören, die via SDF auch ein Embargo auf die Getreidelieferungen an Syrien verhängt haben. Die syrischen Kurden hätten eine enorm gute Verhandlungsbasis für ein Autonomiegebiet (Getreide, Öl, Amis + Türkei raus), die US-hörigen Opportunisten machen das jedoch regelmässig zunichte.

"Wir" in der Wertegemeinschaft sind aber noch viel schlimmer. "Wir" echauffieren uns über die Zustände in Flüchtlingslagern in Syrien, dabei sind die beiden prekären Flüchtlingslager unter Kontrolle der moderierten moderaten Islamisten "unserer" NATO-Terrororganisation. "Wir" missbrauchten die OPCW bis sie jegliche Glaubwürdigkeit verlor, um Assad den Einsatz von Giftgas vorzuwerfen, während "wir" ganze Regionen (auch Grossstädte) mit DU-Munition kontaminieren.

Aber der Gipfel der ganzen opportunistischen Heuchelei ist ganz klar der "Krieg gegen den Terror", während "wir" seit über 40 Jahren Islamisten als Rammbock für die geostrategischen Interessen der USA benutzen. Der Unterschied zwischen den Taliban und den Mujahideen in Afghanistan ist, dass die Taliban ihre eigenen Interessen vertreten.

Ganz anders ist das zb mit ISIS, die taten fröhlich ihren Job als Rammbock und "bildeten" jeden aus der das wollte, darum hat man die auch jahrelang "maximal effektiv" bekämpft: Bei der Belagerung Mosul's zb liess man einen Korridor offen (eigentlich eine alte, bewährte Strategie, aber die NATO liess ihre Terroristen einfach laufen). Hätte Syrien, Russland als auch irakische und iranische Milizen den IS nicht in der grössten Wüstenschlacht dieses Jahrhunderts vernichtend geschlagen, könnten "wir" längst Damaskus "befreien" (in Nordostsyrien wurde genau diesselbe Strategie angewendet). Dafür haben "wir" dann später die Organisatoren auf irakischer und iranischer Seite beseitigt.

Terroranschläge (mit freundlicher Unterstützung der Geheimdienste) und die Migrationswelle sind direkte Konsequenzen dieser Art Geopolitik. Die Schweiz hat diese Erfahrung (minus der Terroranschläge) bereits beim Serbienfeldzug der NATO-Terrorganisation gemacht, der Aufstieg der SVP war, genauso wie nun der Aufstieg der AfD, eine direkte Konsequenz davon.

Daher, bevor wir mit dem Finger gen Istanbul (wobei Ankara in dem ganzen Spiel auch ordentlich mitmischt), Teheran und Islamabad zeigen, sollten "wir" uns erst einmal gehörig selbst an der Nase nehmen.

TLDR: "Wir" haben die Islamisten geschaffen und benutzen und nutzen sie seit über 40 Jahren, zudem gehört die NATO-Terrororganisation vor eine Art Nürnberger Tribunal (ohne Todesstrafe).

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