Ja.
In der Tat besitzt die Mehrheit der Bürger die "erforderlichen kognitiven und emotionalen Fähigkeiten" NICHT.
Diese Menschen WOLLEN diese Fähigkeiten auch gar nicht haben, denn es ist mit Aufwand verbunden, sie zu erlernen und sie anzuwenden. Dafür sind die Menschen zu faul. Das allerdings wollen sie sich nicht eingestehen, das würde ja bedeuten die eigene Dummheit und Faulheit zuzugeben.
MITREDEN, das wollen Alle. Keine Ahnung von nichts haben, aber das Maul aufreißen und dann sollen politische Entscheidungen nach dem persönlichen Bauchgefühl fallen. Deshalb ist direkte Demokratie - also die Diktatur der Mehrheit - derzeit so beliebt.
Politik wurde durch das Verhalten von Konsumenten ersetzt. Die Menschen konsumieren Politik, sie gestalten nicht mit, sie verteilen "Noten" nach Geschmack bzw. nach Gefallen, wie bei Facebook oder Amazon. Nicht der Verstand zählt, sondern das Bauchgefühl. Doch die "Anbieter" von Politik verhalten sich ebenfalls konsumorientiert. Hier zählt weder Vernunft noch Ideologie - sondern lediglich die "Thumbs Up" der Wähler. So wird ein CSU-Mann zuerst zum Neo-Nazi, danach zum Grünen, weil er "seine" Politik einfach als Ware verhökert, die immer die am Meisten gewünschten Eigenschaften aufweisen sollen.
Und das ist es, was die Demokratie in der Tat schwächt. Die Unehrlichkeit und Beliebigkeit der gewählten verantwortlichen Parteien und Politiker. Was uns in der Politik fehlt, ist eine neue Offensive der Redlichkeit. Dass bei Parteien rechts der Mitte Lug und Betrug herrscht, ist ja verständlich, sind sie doch alle der Wirtschaft und der Finanzindustrie verhaftet. Dass die Parteien, sie sich eigentlich links der Mitte verorten wollen dasselbe Spiel spielen (Beispiel SPD Agenda 2010), ist dann Gift für die Demokratie.
Und was wir brauchen, ist eine neue Aufklärung. Nicht Wunschdenken, Bauchgefühl, Glauben oder Religion haben die oberste Entscheidungsinstanz zu sein, sondern die Vernunft. Wissenschaft gehört anerkannt und bewundert - und nicht Dschungelcamp.