Re: Monokausale Ursachen?

marenghi schrieb am 26.07.2023 17:37:

"Selbst das IPCC schreibt nirgendwo, dass menschengemachtes CO2 die alleinige Ursache für Klimawandel ist sondern das es wahrscheinlich ist, dass hieraus ein großer Anteil kommt."

Das stimmt. Und so sieht die Verteilung aus:

https://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/upload/Radiative-forcing-1750-2022_dt.jpg

Für die politischen Folgen stellt es sich aufgrund dieser Fakten aber trotzdem so dar, dass CO2 der Hebel Nummer eins ist. Und der Hebel Nummer zwei, bspw Methan, hat recht ähnliche Folgen (weniger Fleisch, Ausstieg aus Gas (=Methan), die dir politisch wahrscheinlich auch nicht schmecken werden, weshalb du dann wieder das Gesamtergebnis anzweifeln musst, gefälschte Wissenschaft usw.

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"Das Wettersystem unseres Planeten gehört, zumindest soweit ich weiß, zu einem der komplexesten der Menschheit bekannten Systeme mit tausenden Variablen die sich darauf auswirken. Und das haben wir noch nicht mal annähernd verstanden.

Dazu demonstriere ich dir kurz mal den Unterscheid in der Vorhersagemöglichkeit zwischen Wetter und Klima:

Kein Mensch, und auch die besten Supercomputer der Welt können nicht vorhersagen, wie das Wetter in drei Wochen wird.

Ich wette aber mit einer Quote von 10:1 für dich, dass im Jahr 2030 der Juli in München heißer wird als der Januar. Einfach von mir, ohne Supercomputer, aus dem Ärmel geschüttelt.

Klima hat sog. boundary-Faktoren, weshalb es nicht chaotisch ist. Deshalb kann ich diese Wette und viele andere mit dem Klima machen. Weil man es gut vorhersagen kann.

Das beweisen auch die bisherigen Vorhersagen über die Klimaerwärmung, die sehr gut eingetroffen sind https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1029/2019GL085378. Eben weil man das Klima sehr gut versteht. Und es nicht (laienhaft ausgedrückt) chaotisch ist wie das Wetter.

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Aber angeblich kann nur CO2, und zwar ausschließlich von Menschen erzeugtes hier eine Temperaturänderung herbeiführen..."

Den Absatz haben wir ja quasi gemeinsam als Falschbehauptung entlarvt, dass das gesagt würde - mit dem Unterschied, dass es dir nichts nützt in deiner Argumentation, weil es die Folgen des Handelns nicht verändert. S.o.

Hier zeigt sich aber wieder einmal fehlendes Wissen: Genau ein Grund, warum man sehr gut weiß, dass menschliches CO2 die Temperatur verändern kann, ist die Tatsache, dass man weiß, dass selbstverständlich auch natürliches CO2 die Temperatur verändern kann.

Das macht nämlich CO2 seit Jahrmillionen.

Deshalb müsste man fast magisches Wunschdenken bemühen, wenn man jetzt will, dass das Universum für das menschliche CO2 eine Freundschafts-Ausnahme macht, mal milliarden alte physikalisceh Gesetze ändert und heroisch NICHT auf das aktuell um 40% gesteigerte (seit der Industriellen REvolution) menschengemachte CO2 reagiert.

Das Erklärungs-Problem haben Menschen, die den menschlichen Einfluss ablehnen. Weshalb sie auch schnellstens ausweichen, und behaupten, die Messungen seien gefälscht, es werde gar nicht wärmer (da glaubt auch langsam der letzte nicht mehr dran).

Ich habe nie behauptet, dass der Mensch keinen Einfluss hat. Nur das die folgenden Faktoren meiner meinung nach mehr zur Veränderung des Klimas beitragen als der Ausstoß von CO2:

- Rodung der Regenwälder
- Versiegelung von Bodenflächen
- Abholzen von Wäldern im Allgemeinen
- Veränderung (Begradigung) von Flussläufen
- Monokulturen in der Landwirtschaft
- Verringerung von "Brachflächen"
- Entzug von Wasser aus lokalen Wasserkreisläufen zur Verwendung anderswo (Trinkwasser, Bewässerung von wasserintensiven Pflanzen usw)
- Zerstörung der natürlichen Landschaft durch Bergbau im Tagebau und ähnliches
- Beeinflussung der Windströme durch eine Übermäßige Bebauung von Windkraftanlagen
- Artensterben durch übermäßigen Einsatz von Pestiziden und Herbiziden
- Verkappung von Müll in den Weltmeeren
- Allgemein die Produktion von immer größer werdenden Müllmengen
- Das es trotz großer Transportwege günstiger ist Produkte quer über die Welt zu produzieren statt regional

Es ließen sich sicher noch mehr Punkte finden aber diese Punkte wirken sich meiner Meinung nach deutlich mehr auf Umwelt und auch das regionale Klima aus als das CO2.
Im Gegenteil, einige dieser Punkte resultieren direkt aus "Klimaschutzmaßnahmen"...