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Avatar von tin_duck
  • tin_duck

mehr als 1000 Beiträge seit 31.12.2001

Re: hätten wir in den letzten 200 Jahren... dein Beitrag ist ein sehr schönes

Naturzucker schrieb am 27.07.2023 11:21:

Ich weiß nicht, ob Du schon mal Stabilitätskriterien berechnet oder Dich mit der Stabilität von Regelkreisen befasst hast. Wenn es so was wie Kippunkte gäbe, dann müssten sich hierfür Belege in der Erdgeschichte finden lassen....

Ich denke, sowas ist schwer nachzuweisen - bei den gängigen Methoden (Eisbohrkerne, Radiocarbonmethode usw usf) kann man zwar gut den Stand und teils auch die Dynamik historischer Klimaänderungen dokumentieren, aber eben nicht ihre sekundären Ursachen.

Der Golfstrom ist ein schönes Beispiel. Der schwächelt schon https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2021-02/klimawandel-golfstrom-abschwaechung-stroehmungssystem-studie?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F (Strömung mit h, herrlich) und niemand wird ernsthaft behaupten wollen, dass ein Ausfall des Golfstroms keine verheerende Veränderung des europäischen Klimas verursachen wird. Ein extremer Temperatursturz insbesondere im Winter wäre unausweichlich - übrigens auch ein schöner Beleg dafür, dass Klimaerwärmung sich lokal auch komplett gegenteilig auswirken kann.
'Kipppunkt' heisst ja eigentlich nur, dass ein Mechanismus nach einer evtl. geringfügigen Veränderung sich nicht nur abschwächt, sondern gar nicht mehr funktioniert und ein rückgängig-machen der 'kleinen Veränderung' bringt ihn dann auch nicht mehr in Gang. 'Ein bisschen Golfstrom' gibts halt nicht, wenn der Strom nicht mehr genug thermische Energie bekommt, weil sich die Meere überall aufheizen und Teperaturdifferenzen geringer werden, bricht er halt zusammen und das wars dann. Kipppunkt halt.

Aktuelle, noch diskutierte Forschungsergebnisse als Panikmache zu brandmarken, hat irgendwie ein Geschmäckle in Richtung Klimaleugner...

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