Re: So sehr ich für die Verständigung mit Russland bin und Putin als besonnenen

und sogar den Wasserstoffzug haben sie mittlerweile entdeckt, sind aufgesprungen und haben sich aufgeschwungen, grünen Wasserstoff liefern zu wollen. Da bin ich aber mal gespannt. Denn wenn sie ihn aus Erdgas erzeugen, ist er nicht grün. Außerdem könnten wir das auch selbst.

Aber nicht so günstig. Hast du eine Ahnung was eine Kilowattstunde in Russland kostet? 1 bis 5 cent beim Endverbraucher. In Deutschland gut 35 cent. Das ist übrigens gar nicht Russlands Idee. Der Wasserstoffzug ist ein Deutscher Zug. Man begreift einfach, dass man den Verkehr auf E-Mobilität nicht ohne Weiteres umstellen kann. Dafür braucht man ein ganz neues modernes Stromnetz. Um es zu bauen braucht es sicherlich 10 bis 20 Jahre Zeit und sehr viel Geld. Daher jetzt die Idee statt auf E-Mobilität auf Wasserstoff-Mobilität umzustellen. So würde man das Vorhandene Netz nicht so strapazieren und käme mit weniger Modernisierungsaufwand aus, was viel schneller und mit viel geringeren Kosten verbunden wäre.

Gewiss, Russland hat riesige Flächen. Da könnten man viel Strom aus erneuerbaren Quellen generieren

das auch, aber vor Allem interessant sind Russlands riesige Wälder als natürliche CO2 Speicher. Wie gesagt was zählt ist die Gesamtbilanz. Hauptsache es wird dafür gesorgt, dass mehr CO2 der Atmosphäre wieder entnommen wird als emittiert wird. Denn wir können auf Emissionen auch nicht vollständig verzichten, selbst wenn man vollständig auf die Nutzung der fossilen Energieträger verzichtet.

Denkbar wäre zum Beispiel unvermeidbare Emissionen etwa in der Landwirtschaft, durch Aufforstung zu kompensieren. Indem man zum Beispiel CO2 Zertifikate in Russland kauft, und Russland dieses Geld in massive Aufforstung auf seinem Territorium investiert.

Außerdem können Russlands riesige Weiten als Lagerstätte für abgeschiedenes CO2 genutzt werden. Da gibt es viele geeignete Lagerstätten dafür. Wo bisher Öl und Erdgas über viele Jahrzehnte gefördert wurde, gibt es viel geigneten Hohlraum für Einlagerung von CO2. Wenn man etwa die Abgase von CO2 reinigt, und es unterirdisch einlagert, erzeugt so ein Gaskraftwerk auch keine Emissionen mehr. Wenn dieser Strom dann zur Gewinnung von Wasserstoff genommen wird, ist es jedoch kein "Grüner Wasserstoff", sondern "Blauer Wasserstoff". Also immer noch mit fossiler Energieerzeugung, aber Emissionsfrei mit Abscheidung und Einlagerung. Russland hat die Absicht mit dieser Brücken-Technologie den Übergang zum Grünen Wasserstoff zu schaffen. Erstma blau, dann grün.

Als Grün kann auch eigentlich der Atomstrom gelten. Denn streng genommen wird dabei kein fossiler Energieträger verbraucht und auch unmittelbar bei der Stromgewinnung kein CO2 emittiert.

Russland setzt unter Anderem auch auf die Modernisierung und Weiterentwicklung der Atomtechnologie. Da ist Russland weltweit führend. Atomstrom kann durchaus sowohl sicher wie auch praktisch Abfallfrei sein. Alles eine Frage der technischen Innovation.