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mehr als 1000 Beiträge seit 10.01.2003

Von Leugnern und Ketzern

Bei der Debatte um den Klimawandel sehe ich inzwischen nur noch Dogmatiker. Ein Dogmatiker ist im Grunde ein "kaltherziger, irrationaler Ignorant", um mal die Überschrift aufzugreifen. Er ist ein Ignorant, weil ER nur die "eine echte Wahrheit" kennt und alle anderen MÜSSEN falsch liegen, das kann ja gar nicht anders sein.

Es gibt überhaupt keine Debattenkultur bei der Klimafrage. Gibt's nicht, Punkt. Wer da wagt, eine andere Sichtweise zur Sprache zu bringen, wird direkt als "Klimaleugner" bezeichnet. "Leugner". Ein Wort, was nur religiöse Dogmatiker gebrauchen. Fehlen eigentlich nur noch "Ketzer" und "Inquisition" und wir sind beim Klima-Thema da angelangt, wo die Katholische Kirche vor ein paar Jahrhunderten in Spanien auch schon stand: "die Erde ist als Schöpfung Gottes Mittelpunkt des Universums, die Sonne und alle Sterne am Himmelszelt drehen sich um diese. Wer ist dieser Kepler, der da was anderes behauptet, als ein gottloser Ketzer?"

Das sei mal vorangestellt - nun zu den Fakten:

Öl, Kohle und Gas sind als fossile Brennstoffe nicht unendlich.
WANN sie enden, ist aber nach wie vor nicht wirklich bekannt. Die Abschätzung, in 40 Jahren sei das Öl alle, ist nun so 30+ Jahre alt und das Öl ist immernoch nicht alle, obschon der Verbrauch erheblich zugenommen hat. Es ist aber in jedem Falle sinnvoll, über eine Drosselung des Verbrauchs nachzudenken, um die verbliebenen Reserven zu schonen. Das gilt auch für Erdgas und Kohle. Insbesondere Braunkohle sei hier genannt, da in Tagebauen abgebaut und damit mit immensen Umweltschäden verbunden.

Die Ressourcen, die wir gerade ohne Sinn und Verstand zur "Rettung des Klimas" einsetzen, sind aber auch nicht unendlich. Gold und Seltenerden für die Elektronik in den E-PKW, Aluminium und Verbundstoffe für Windräder, Silizium für Solarpanele, Lithium für Akkus, Paladium für Wasserstoffbrennstoffzellen: manches davon erscheint heute im Überfluss nur so rumzuliegen (Sand als Rohstoff für Silzium), für anderes muss man tonnenweise Gestein bewegen um ein paar Kilo Material aus dem Boden zu holen, Tagebaue, Steinbrüche, ganze Wälder werden abgeholzt für ein paar Tonnen Rohstoffe, die dem "Schutz des Klimas" helfen sollen. Also wir betreiben massive Umweltzerstörung zur Rettung der Erde ... ? Den Teufel mit dem Belzebub austreiben wird wirklich als Lösung verkauft?

Das Klima verändert sich. Fakt.
Das tut es aber seit die Erde eine Atmosphäre hat. Auch ein Fakt.
Jeder hinreichend großer Vulkanausbruch kann das Klima beeinflussen (-> "Kleine Eiszeit")
Und wenn ein Stein vom Himmel fällt, kann der auch zu einer massiven, abrupten Klimaveränderung führen und beispielsweise die Dinosaurier aussterben lassen. Sicher sind sich die Wissenschaftler an der Stelle aber nicht, ob's nur an dem Meteorideneinschlag vor 65M Jahren lag, oder ob nicht ohnehin bereits im Vorfeld sich etwas verändert hat, was den Dinosauriern das Leben schwer, den Säugetieren zugleich die zukünftige Dominanz auf dem Planeten gesichert hat.

Auch der Mensch beeinflusst das Klima. Aber nicht über den CO2-Ausstoß (=5% vom Gesamtausstoß, d.h. 95% sind natürlichen Ursprungs).
Nein, der Mensch beeinflusst historisch verbrieft das Klima über seine Art, sich die Umwelt untertan zu machen. Wenn man einen halben Kontinent über 2000 Jahre entwaldet, Berge schleift und riesige urbane Zentren schafft, dann hat das mehr Einfluss auf's Klima, als CO2-Emissionen. Die Maya könnten dies bezeugen, gäbe es die noch als Zivilisation: die haben den selbstgeschaffenen Wandel des regionalen Klimas in Form einer fünfzigjährigen Dürrephase nicht überlebt. Grund dafür war u.a. die extensive Entwaldung.

Interessiert das alles unsere Dogmatiker?
Natürlich nicht. Denn das würde ja die Sichtweise auf den Klimawandel grundlegend verändern und auch, welche Denkansätze zu verfolgen sind. Dann dürfte das Ziel viel eher lauten "Ressourcen sparsam einsetzen" und mal einen Gang oder zwei rausgenommen werden beim Turbokapitalismus, dem Globalismus und unserer konsumistischen Gesellschaft (nicht verwechseln mit Kommunismus). Auf die wirklich simple Logik, dass bei einer Verlängerung der gesetzlichen Garantievorschriften von z.B. 2 auf 10 Jahren mit kostenloser Reparaturpflicht der Hersteller u.ä. auch der Ressourcenverbrauch massiv abgesenkt werden könnte, kommen unsere Klima-Dogmatiker nämlich nicht. Denn man will ja weiterhin alle zwei Jahre ein neues Smartphone, einen neuen Fernseher oder ähnliches kaufen können - und fordert nur von anderen ein, sich den dogmatischen Grundsätzen der Klimakirche zu beugen.

Den Klimadogmatismus kann man eigentlich ganz gut zusammenfassen mit den Worten: "der globalisierte Kapitalismus hat uns erst den Konsumismus ermöglicht, mit dem wir unseren Planeten ruinieren. Lasst uns noch viel mehr globalisierten Kapitalismus machen für noch mehr Konsum, um den Planeten zu retten."
Fällt nur mir dieser Bruch in der Logik auf?

In dem Sinne,
In der Welt der Klimakirche sind Realisten Ketzer.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.03.2023 03:31).

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