MaBa (2) schrieb am 17.01.2023 19:37:
Localhorscht schrieb am 17.01.2023 15:15:
Aber das Eine bedingt doch das Andere.
Wenn ich als Gesellschaftsordnung Sozialismus habe, wird die Wirtschaftsordnung wohl kaum Marktwirtschaft sein. Anders herum klappt das ja auch nicht.Ich kann nicht folgen. Eine "freie Wirtschaft" bedingt keine "freie Gesellschaft" und umgekehrt auch nicht. Ganz im Gegenteil - eins von beiden muss "führend" und dass andere untergeordnet sein.
Ich sehe Momentan allerdings kaum jemanden in Politik und in den Medien, der die freie Gesellschaft haben und ihr die Wirtschaft unterordnen möchte. In meiner Wahrnehmung steht immer die Wirtschaft über dem Menschen - was nach der "alten" Rechts/Links-Definition rechts bedeuten würde, aber hauptsächlich durch "neu Linke" gefördert wird.
Das aktuelle EU-Konstrukt ist ein einziger Wirtschaftsclub der von "Linken" bejubelt wird.Würden diese Linke tatsächlich eine freie Gesellschaft wollen, müssten Sie sich von dieser EU abwenden - was sie nicht tun.
Das Thema ist aber komplizierter. Wenn man schon mit Begriffen wie Sozialismus um sich wirft, dann müsste man auch noch zwischen Theorie und Praxis unterscheiden und die Möglichkeit offen halten, dass die Mensch sich von Geld-/Macht-Gier lösen könnten, um der Theorie näher zu kommen. Was völlig absurd erscheint, wenn man sich heute umschaut und (fast) nur opportune Menschen sieht, die einzig und allein ihre Umwelt verändern möchten, aber nicht sich selbst.
Machen wir doch ein paar Beispiele auf.
Diktatur, Demokratie usw. sind Regierungsformen.
Sozialismus, Kapitalismus, Feudalismus usw. sind Gesellschaftsordnungen, dem untergeordnet sind die Wirtschaftsformen.
Ich kann das ja nicht beliebig mischen. Im Sozialismus gehören die Produktionsmittel der Gemeinschaft. Da kann es keine freie Wirtschaft geben, wenn ich da eine Firma gründen will geht das nicht, da ja dann die Produktionsmittel Volkseigentum wären. Also gibt es da Planwirtschaft. Auch war Sozialismus bzw. Kommunismus bis jetzt immer eine Diktatur. Ob der Diktator eine Person oder eine Partei ist, spielt dabei keine Rolle.
Im Feudalismus gehört einer kleinen Schicht (Adel) alles und die Menschen leben als Lehensnehmer bzw. Fronarbeiter. Da kann es keine freie Wirtschaft geben.
Das heutige Problem im Kapitalismus ist das Geldsystem. Wir haben ein Schuldgeldsystem und es steht dem Geld keine wirklicher Wert gegenüber. Die Zentralbanken können Geld aus dem nichts generieren und geben es gegen Zinsen aus.
Da es aber kein ewiges Wachstum gibt und sich Schuldgeldsystem wie eine e Funktion verhält, muß es in Abständen kollabieren. Monopoly endet ja auch immer damit, daß einer alles hat und alle anderen nichts, daß fängt langsam an und endet dann aber recht schnell.
Unsere, zu unrecht, sehr selbstbewußten Weltenretter reden ja immer häufiger von der Enteignung von Unternehmen, Vermietern usw. Dabei sind sie sich nicht im Klaren, daß man die Dinge immer nur einmal wegnehmen kann, weil dann keiner mehr investiert bzw. etwas riskiert.