Localhorscht schrieb am 18.01.2023 08:58:
Machen wir doch ein paar Beispiele auf.
Diktatur, Demokratie usw. sind Regierungsformen.
Sozialismus, Kapitalismus, Feudalismus usw. sind Gesellschaftsordnungen, dem untergeordnet sind die Wirtschaftsformen.Ich kann das ja nicht beliebig mischen. Im Sozialismus gehören die Produktionsmittel der Gemeinschaft. Da kann es keine freie Wirtschaft geben,
Doch, kann es schon! Warum denn nicht? Nur wärees in so einem Fall sehr Wahrscheinlich, dass sich die Wirtschaft den Interessen der Menschen unterordnen müsste und die Menschen nicht als "Human Resources" - als Arbeitsmaterial - geführt würden.
wenn ich da eine Firma gründen will geht das nicht, da ja dann die Produktionsmittel Volkseigentum wären.
Sozialismus schließt aber kein Eigentum aus. Das Haus meiner Eltern war schon immer unser - auch in der DDR.
Auch in der DDR gab es Selbstständige, auch wenn sie hart ran genommen wurden: https://www.nzz.ch/wirtschaft/wirtschaftspolitik/einblick-in-die-ddr-wirtschaft-der-unternehmer-der-dem-sozialismus-trotzte-ld.129130?reduced=true
Die Implementierung der DDR sollte man nicht als Referenz nehmen. Sozialismus stellt das Soziale in den Mittelpunkt, muss sich aber nicht gegen Kapitalismus richten. Es wird sich aber immer gegen "übertriebenen" Kapitalismus richten, in dem die Ungleichheiten überhand nehmen.
Also gibt es da Planwirtschaft. Auch war Sozialismus bzw. Kommunismus bis jetzt immer eine Diktatur. Ob der Diktator eine Person oder eine Partei ist, spielt dabei keine Rolle.
Deshalb meinte ich, dass man hier auch die Theorie beachten sollte und nicht auf die verhunzten, vorhandenen Implementierungen stürzen.
Auch unsere implementierung von kapitlaismus ist ein einziger Sch...
Am Ende würde jede Gesellschafts-/Wirtshcaftsform funktionieren können, wenn es nicht immer wieder gierige, machtgeile Menschen gäbe, die andere dominieren wollen.
Im Feudalismus gehört einer kleinen Schicht (Adel) alles und die Menschen leben als Lehensnehmer bzw. Fronarbeiter. Da kann es keine freie Wirtschaft geben.
Okay. Jetz frag ich mich, was alles zu Wirtschaft zählen soll.
Ich dene gerade sehr an die Zusammenarbeit unterschiedlicher Unternehmen, die Preisfindung, Angebot/Nachfrage etc.
Das ist aber ersteinmal unabhängig von den Besitzverhältnissen.
Das heutige Problem im Kapitalismus ist das Geldsystem. Wir haben ein Schuldgeldsystem und es steht dem Geld keine wirklicher Wert gegenüber. Die Zentralbanken können Geld aus dem nichts generieren und geben es gegen Zinsen aus.
Da es aber kein ewiges Wachstum gibt und sich Schuldgeldsystem wie eine e Funktion verhält, muß es in Abständen kollabieren. Monopoly endet ja auch immer damit, daß einer alles hat und alle anderen nichts, daß fängt langsam an und endet dann aber recht schnell.
Keine Einwände. Das Geldsystem - bzw. die Zinsen - sind ein Problem und das ewige Wachstum wird auch hier wie Krebs enden. Das sehe ich genauso!
Unsere, zu unrecht, sehr selbstbewußten Weltenretter reden ja immer häufiger von der Enteignung von Unternehmen, Vermietern usw. Dabei sind sie sich nicht im Klaren, daß man die Dinge immer nur einmal wegnehmen kann, weil dann keiner mehr investiert bzw. etwas riskiert.
So oft wurde da nicht drüber geredet. In Berlin, die Wohnungen fallen mir ein. Wenn ein System ausgenutzt wird, wie dort, dann kann ich das sogar nachvollziehen.
Ich würde ganz andere Dinge "Volkseigen" machen - nämlich sowas wie Wasser, was man in einigen Regionen an Nestlè verhökert hat. Also Grundbedarfe - da würde ich tatsächlich drüber nachdenken, ob das zum "Geschäfte machen" geeignet ist. Spekulationen mit Nahrungsmittel, wie man es jetzt zu Corona/Ukraine erlebt hat, sind unmoralisch und werden gemacht+geduldet, weil man unglaublich viel Geld machen kann. Das würde man im Sozialismus sicher irgendwie unterbinden, weil das soziale Interesse über dem des Kapitlas stehen würde.
Solange gegen Monopolbildung vorgegangen wurde, ging das alles irgendwie gut. Heute scheint das aber alles nicht mehr recht zu funktionieren.
Diese ganzen Systeme dürfen nicht ins extreme getrieben werden, was sie aber scheinbar immer im Laufe der Zeit automatisch tun, was dann einen harten Umbruch erzwingt.