Ihre Frage wollen Sie doch mit "nein" beantwortet wissen, nehme ich an: "Wird diese Ordnung eine liberale sein?" ...nein ....
Tja, noch so ein Hammer: Es wird behauptet wir seien zu müde "... zur schnellen Umstellung des individuellen Autoverkehrs auf öffentlichen Verkehr ..." Nein !! Vehement, NEIN !! Geben Sie mir die Möglichkeit, zu jeder Tages und Nachtzeit ein Transportmittel zu bekommen, das mich und mein Gesummse von A nach B transportiert, gebe ich meinen Wagen sofort auf. Was ich nicht in meinen Wagen reinbekomme, transportiere ich auf meinem Anhänger. "Jaaa" ... höre ich jetzt sie und andere sagen, "privilegierter Haus und Grundbesitzer mit sicherem Einkommen". Ja, werde ich antworten, und nein. Haus und Grundbesitzer, ja, privilegiert, nein. Meine Umgebung ist geprägt von Haus und Grundbesitz, aber nicht privilegierte hochdotierte Beamte und Akademiker prägen das Bild, sondern Handwerker mit Gesellenbrief und Arbeiter der umliegenden mittelständischen, florierenden Unternehmen. Nationalitäten? Türkischstämmig, bulgarisch, alles was Hände zum Arbeiten hat und nicht auf den Kopf gefallen ist. Bei Kindern von 0 bis 10 sind eindeutig die mit migrantischem Hintergund in der Überzahl. Bei den wenigen deutschen Familien mit Kindern sind diese jetzt aus dem Haus und die Hälfte sind Rentner mit biodeutschem Hintergrund.
Warum hole ich so weit aus? Ich möchte auf einen Umstand hinweisen, der den intellektuellen Kreisen der Berliner Republik scheinbar unbekannt ist. Menschen wollen arbeiten und ihre unmittelbare Umwelt so gestalten, wie sie es möchten. Dazu gehören Kinder, ein Haus und eine Perspektive für die Zukunft, die ihren Kindern ein zufriedenstellendes Leben ermöglicht. Alle sind an Politik interessiert, so wie man am Urlaub und einer Fußballmannschaft interessiert ist. Man spricht gerne darüber, will aber garnicht unbedingt selbst für alles sorgen müssen. Der Urlaub muss eine finanzierbare und erzählbar Abwechslung vom Alltag sein und die 'eigene' Fußballmannschaft sollte einen akzeptablen Tabellenplatz haben.
Zukunftsmüde? Keinesfalls! Aber man sieht, man kennt sich halt in Arbeiterkreisen mit den Preis werten Gütern aus, nicht ein in diese marode Kiste Deutschland, wo es nur Probleme zu geben scheint, noch einen müden Euro hineinzustecken. Dann muss der Karren halt weg und was Neues her.
Vorsicht !! Viele Lauterbachs und Lamprechts, Leute, die den Mund voll nehmen und nichts auf die Beine stellen, können wir uns nicht leisten !! In den arbeitenden Kreisen der Republik, zumindest denen, die ich beobachte, ist man es gewohnt, am Ende der Arbeit ein Resultat zu haben und nicht nur Ausflüchte, warum es nicht geklappt hat.
Freiheit? Freiheit ist in diesen staatstragenden Kreisen die Freiheit, sein eigenes Leben zu gestalten und seine Arbeit zu bewältigen. Letzteres vermissen die meisten bei unseren Repräsentanten in Berlin. Die direkt in den BT gewählt werden, ausgenommen.
Freiheit wird auch hier an dem gemessen, was ich zu erreichen vermag, also Freiheit wozu, und nicht wovon ich befreit bin, also Freiheit von etwas. Es gibt in diesen Kreisen nur wenige Schnorrer.
Ein Letztes: was sah ich, als ich mit Hund Sonntag in der Dunkelheit durch die Innenstadt lief? In einem seit langem leerstehenden Ladenlokal räumten zwei junge Frauen ... mediterranen Aussehens ( ist das OK, liebe Mods?) , Regale für ein neu entstehendes Lebensmittelgeschäft ein, Marke 'Tante Emma'. Thats the spirit, thats freedom at work !!
Erich Fromm ist Klasse (ich habe ihn sehr gern gelesen, 'mehr sein als haben', z.B.), aber die praktische Vernunft meiner Umgebung bringt mehr Reales hervor, hier und jetzt !!