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Re: Asien wird von der NATO/EU nicht sanktioniert

1st Lt. Aldo Raine schrieb am 15.07.2023 08:16:

ollid schrieb am 14.07.2023 13:53:

Alles nach Plan schrieb am 14.07.2023 12:28:

Einmal kurz nachdenken warum Asien seit den 80ern boomt und Russland seit den 80ern bombt. Dann wundert man sich nicht, dass es in Asien wie in Asien ist und in Russland wie in Russland.

Das ist Quatsch. Russland liegt beim Kaufkraft bereinigten Pro Kopf Einkommen immer noch deutlich über China. Selbst mit Taiwan ist es da auf einer Höhe. Bis 2014 hat auch Russland geboomt. Das Bruttoinlandsprodukt ist von unter 70 auf über 2000 Milliarden angewachsen. Dann kamen 2014 die Nato/EU Sanktionen. Dadurch ist es stark eingebrochen, erholt sich momentan aber wieder etwas.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/19373/umfrage/bruttoinlandsprodukt-in-russland/

Den USA wuchs die russische Wirtschaft und der russische Einfluss zu sehr. Also hat man mit allen Tricks interveniert. Aber sie könnten sich damit auch ins eigene Knie geschossen haben, da nun die Verbindung zwischen Russland und China stärker wird.

Was hat Russland denn zu bieten außer fossilen Rohstoffen, die immer wertloser werden? Was für russische Industrien gibt es denn, die auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig sind (außer Waffen, aber das dürfte nach der Blamage in der Ukraine auch Geschichte sein)? Wo sind denn die begehrten russischen Produkte und Innovationen? Wo sind die russischen Nobelpreisträger?

Man sollte das mit den Rohstoffen nicht unterschätzen. Es gibt ja auch noch andere als Öl, Gas und Kohle. Und bisher sind auch die noch nicht wertlos geworden. Russland ist z.B. auch im Bereich von Rohstoffen für Düngemittel extrem wichtig. Und dann hat Russland durchaus, im Vergleich zu afrikanischen Rohstofflieferanten, eine gewisse Verarbeitung welche im Zuge des Wachstums weiter ausgebaut wurde. Manchmal sind die Effekte überraschend. Zeitweilig wurden Europa Europaletten knapp, weil die dafür benötigte Stahlsorte für Nägel nur aus Russland kam.
Und Russland hat extrem viel Fläche. Was man auch als Rohstoff zählen kann. Bewirtschaftbare Felder und Wälder. Die Agrarproduktion hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt. Und Russland dürfte durch den Klimawandel noch wichtiger als Agrarland werden. Insbesondere wenn die Nordostpasage eisfrei wird.

Und sie haben bei der Fläche, im Gegensatz zu Deutschland, Platz für erneuerbare Energien, und sogar auch für Atommüll. Energie in Russland dürfte im Vergleich zu Deutschland saugünstig bleiben. Die Wirtschaft brummte jedenfalls so, daß vor dem Krieg bereits mehrere Millionen Ukrainer wegen besserer Jobs nach Russland ausgewandert waren. Die Arbeitslosenquote in Russland liegt bei 3%. In Deutschland sind es 5%.
Die Arbeitslosenquote in der Ukraine lag vor dem Krieg bei 9%.

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