Ich fühle mich veräppelt.
Ihre geographische Lage als Halbinsel, die fast vollständig vom Festland getrennt ist, erinnert an Singapur oder Hongkong
oder an Rügen ... also wäre ein LNG-Terminal gut für die Krim geeignet.
Oder an den Peloponnes und an Kopenhagen. da hätten wir dann schon die nächsten Unabhängigkeitsfavoriten.
Für beide Seiten dürfte die Unabhängigkeit im Vergleich zu den Alternativen durchaus attraktiv sein.
Über Jahrzehnte wurde der Wunsch nach Unabhängigkeit von der Ukraine durch Verbot von Referenden verhindert. Und als dann abgestimmt wurde mit einem Ergebnis, das sogar von westlichen Beobachtern als plausibel erachtet wurde, da wurde die Abstimmung nicht anerkannt. Und was machen wir dann wenn sich die Krim wieder Russland anschließen möchte?
Die Krim erfüllt diese Bedingungen perfekt, da sie eine Halbinsel mit Brücken zu zwei großen Handelspartnern ist und über gute Häfen mit kurzen und offenen Seewegen zu anderen Handelspartnern und zum Mittelmeer verfügt.
Ja, das erfüllte auch die bis 2014 neutrale Ukraine der von der EU eine Entscheidung zwischen Russland und EU aufgepresst wurde als Voraussetzung für besseren Beziehungen.
Wichtiger ist, dass sie wenigstens auf einer unabhängigen Krim nach einem vernünftigen Friedensschluss aufgrund sprachlicher und familiärer Bindungen in wenigen Jahren wieder zu echten Brudervölkern werden könnten. Die Befriedung dürfte - bei kluger Politik – leichtfallen, da die Krim kein geteilter, sondern ein multiethnischer Staat mit einem bedeutenden Anteil von Tataren wäre.
Die Unabhängigkeit der Krim wird nicht vom Himmel fallen. Das Putin-Regime hat von allen Beteiligten wohl das geringste Interesse an einer unabhängigen Krim.
Gleichzeitig hat es aber auch kein Interesse daran, dass die Krim wieder ukrainisch wird. Es scheint vor allem an einem langen Krieg interessiert zu sein, um seine Macht gegenüber der eigenen russischen Bevölkerung zu stabilisieren.
All das Geschwurbel von Brudervölkern wird durch die Unabhängigkeitswünsche des Donbas und der 8 Jahre andauernden ATO seitens Kiews als Nebelkerze der Autoren entlarvt. Dass der aktuelle Status der Krim den Wünschen der Bevölkerung dort entsprechen könnte kommt für die Autoren nicht in Betracht. Und die These vom langen Kriegswunsch zur Festigung der Macht gegen die eigene Bevölkerung entbehrt jeder Grundlage. Die Notwendigkeit von Kriegen und Konflikten wird empirisch in den letzten 30 Jahren durch den Westen bestätigt und nicht durch Russland.
Vielleicht sollten die Autoren zur Probe die Unabhängigkeiten der schweizer Kantone durchspielen und ihre Thesen von der besseren Bürgerbedürfniserfüllung dort überprüfen