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Re: Es gibt mindesten drei gute Gründe für mehr Zuwanderung

ollid schrieb am 26.02.2017 16:42:

Merkt der Author eigentlich selber nicht was er für einen Quatsch schreibt?
Oder soll das so was wie Satire sein?

Alleine diese "drei guten Gründe" auf der zweiten Seite:

Spätestens bei Punkt 3. müsste doch eigentlich jedem halbwegs vernünftigen Menschen aufgehen, das Zuwanderung keine Lösung des (angeblichen) Demografieproblems ist. (Und auch mehr Kinder nicht.)

Ein Bevölkerungswachstum bis 2050 auf 300 Millionen um die Altersstruktur stabil zu halten?! Und danach? Ewiges Wachstum durch Zuwanderung? Und auch Punkt 2. bedeuted bereits ewiges Wachstum. Nur langsamer. Irgendwann crasht das. Je später desto schlimmer.

Na, die aktuelle Entwicklungsstatistik des statistischen Bundesamtes geht bis 2060, und dann ist bei 200T Zuwanderung voraussichtlich ein Drittel der Bevölkerung über 65.
Das an sich ist noch nicht so bedenklich, denn gleichzeitig nimmt die Anzahl der zu versorgenden und auszubildenden Kinder ab. Ändert sich das Verhältnis "arbeitende zu nicht arbeitender" Kohorten von aktuell 60:40 auf 50:50.

Ob viel oder wenig Zuwanderung macht dabei in der Vorhersage lediglich Änderungen um ein paar wenige Prozentpunkte aus.

Insofern - und das könnte möglicherweise auch an der Altersstruktur der "Zugewanderten" liegen - spielt selbige solange sie sich im Rahmen hält keine so große Rolle. Zumindest im Rahmen der Vorausberechnungen von DeStatis.

Zur Lösung des "Demografieproblems" ist der Beitrag durch Zuwanderung also wenn überhaupt existent lediglich minimal.

Vielleicht ist als Lehre aus der "Zuwanderungsblase" der letzten Jahre zu ziehen, dass eine massive Erhöhung der Zuwanderung keinesfalls geeignet ist, Probleme zu lösen sondern im Gegenteil nur mehr und teilweise unlösbare Probleme schafft.

Denn Zuwanderung kann nur erfolgreich funktionieren, wenn die Bedingungen für die Integration der Zugewanderten zumindest funktional sind. Und da sind unsere Kapazitäten und Möglichkeiten tatsächlich durchaus begrenzt.

Dabei sollte man aber besser genau die Begrifflichkeiten "Zuwanderung" und "Asyl" abgrenzen, sonst wirds eh nur eine Deppen-Diskussion.

Einzig Punkt 1. mit einer stabilen Bevölkerung wäre eventuell dauerhaft umsetzbar, würde aber bei unserem aktuellen ökologischen Fußabdruck die dauerhafte Ausbeutung anderer Länder voraussetzen, wenn nicht jeder Mensch in Deutschland seinen Konsum um durchschnittlich 2/3 reduziert.

Man muß sich gelegentlich mal fragen, wie es angehen kann das ich für umgerechnet knapp 2 Euro in Vietnam einen Wasserbüffel kaufen kann, der hierzulande - als Jungbulle - mit etwas 1000€ gehandelt wird.

Das kann und wird auf Dauer so nicht funktionieren und tut uns auch nicht gut.

Man könnte natürlich auch die Anzahl der Menschen in Deutschland langsam über die niedrige Geburtenrate, ohne vollen Zuwanderungsausgleich, entsprechend Schrumpfen.
Die einzigen die davor Angst haben müssen, sind diejenigen die immer mehr haben wollen, auf Kosten anderer.

Schau mal was sich im Bereich Immobilien tut. Jeder baut sich sein klein Häuschen. Oder auch nicht ganz so klein. Wer soll denn all die Häuser später mal bewohnen, wenn weniger junge Menschen nachkommen?

Da haben mittlerweile ganz viele Bundesbürger Maleschen. Und in der Industrie sorgt man sich natürlich um die billigen Arbeitskräfte.

Wir müssen uns nur über die faire Verteilung des Bruttosozialproduktes einigen, und darüber das es bei fortschreitender medizinischer Entwicklung neben der Grenze des medizinisch Machbaren auch eine Grenze des finanziell Machbaren gibt.
Wäre schön wenn es anders wäre, aber es ist etwas was besonders eine älter/kränker werdende Bevölkerung für sich klären muss.

Naja, vor allem müssten wir mal aufhören dumm und sinnlos auf Begrifflichkeiten rumzureiten. Die Bayern haben hinsichtlich der Zuwanderung recht, auch wenn der Begriff vielen nicht schmeckt, aber wir können _Zuwanderung_ nur in einem begrenzten Rahmen umsetzen. Zumindest in geregelter Form.

Zuwanderung ist zudem eine rein nationale Angelegenheit. Nicht zu verwechseln mit _Asyl_, das laut Grundgesetz mittlerweile eine Angelegenheit ist, die wir auf die europäische Ebene "ausgelagert" haben. Und bei der wir - wie wir gelernt haben - gut daran täten, uns intensiv und fair mit unseren europäischen Partnern abzustimmen.

Die USA als Positivbeispiel für Zuwanderung anzuführen ist schon reichlich gewagt. Die war einstmals vielleicht einmal ein Land mit einer freundlichen Einwanderungspolitik, aber das ist lange her. Die offiziellen Hürden sind dort mittlerweile so hoch und dermaßen bürokratisiert, dagegen wirken selbst die Bayern harmlos, freundlich und bürgernah. Und das war auch schon unter Obama so. Der einzige Unterschied ist vielleicht, das Geld in den USA dann doch noch mehr bewegt als hierzulande. Und man schaut in einigen Gegenden der USA - vor allem in den größeren Ballungsgebieten - zur Zeit noch bei "illegal aliens" weg da ohne deren Ausbeutung die lokale Infrastruktur kaum noch funktionieren würde.

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