Filme auf die Protagonisten zu reduzieren ist oft eine Ausrede, sich den politischen Dimensionen fernzuhalten. Der Trailer wirkt sehr intensiv, aber wenn tatsächlich nur das Schießen, Fahren und Ficken darin vorkommt, dann will ich nicht wirklich eine Art stummer Zeuge sein, wie sich das Drehbuch nicht die Finger verbrennen will und auch nur unwichtige Aspekte aufzeigt, die überhaupt nichts erklären. Andererseits würde mir etwas mehr Dokucharakter gefallen, worüber man nachdenken und diskutieren könnte, so verkommt ein NSU-Versatzstück schnell zur Beziehungsklitsche mit Roadmovie-Status. Und genau das hat das Kino im Moment im Überfluss.
Würde der Film andererseits viel von den Fakten einfügen, müsste man sich die Frage stellen, ob es im theatralischen Sinne überhaupt sinnvoll wäre, einen Spielfilm daraus zu machen. Das hatte aber auch schon mal funktioniert - mit "JFK". Leider läuft man dann Gefahr, zu sehr unter die Räder der Macht zu geraten und das Kino allgemein noch mehr mit einem Maulkorb zu belegen. Also ist dieser Film wohl auch in vielerlei Hinsicht ein Problemfilm.