Wenn Herr Fell jetzt gesagt hätte: Es geht nicht mehr so weiter, wir brauchen neue Konzepte, wenn wir zivilisiert durch das 21. Jahrhundert kommen wollen, dann wär's ja gut. Herr Fell glaubt aber allen Ernstes, dass es so weitergehen kann, nur eben mit erneuerbarer Energie statt mit Kohle, Öl und Gas. Er hält den dynamisch wachsenden Kapitalismus, der die Grundlage für so ziemlich alles ist, für dasselbe wie eine Marktwirtschaft. Einfach CO2 teuer machen und erneuerbare Energie billig, und dann ist das Problem gelöst. Das ist so bodenlos unterkomplex, dass mir der Atem stockt.
Was würde passieren, wenn die Bundesregierung Ernst machen würde mit der CO2-Bepreisung? Dann würden immer mehr Menschen nicht mehr Auto fahren können, was nur die Spitze des Eisberges wäre. Vieles andere wäre für breite Schichten nämlich auch nicht mehr bezahlbar. Viele Unternehmen könnten kaum noch rentabel produzieren, weshalb Robert Habeck - als Grüner! - alles dafür tut, sie vor hohen Energiepreisen zu verschonen. Die Wirtschaft würde auf Talfahrt gehen und dann kollabieren.
Denn es ist nicht so, dass Erneuerbare billig sind, etwa weil "Wind und Sonne keine Rechnung schicken". Es ist unglaublich aufwändig, Energie aus Wind und Sonne in benötigter Menge zu ziehen, diese Energie zu speichern (dafür ist die Technik noch gar nicht auf der Höhe dessen, was notwendig wäre) und sie dorthin zu bringen, wo sie gebraucht wird. Fossile Energie einfach zu kappen und darauf zu hoffen, dass die Unternehmen dann freudig in erneuerbare Energie investieren, ist ökonomischer Voodoo.