Man kann viel spekulieren, was es mit Seymour Hershs Bericht auf sich hat, aber es gibt einen Umstand, der einem ins Auge springt: Russlands Reaktion.
Wie ist die extrem verhaltene Reaktion des Kremls auf die Pipeline-Sprengung zu erklären?
Putin, der doch sonst bei jeder Gelegenheit mit dem Atom droht, wenn man ihm in die Quere kommen sollte, sagt sinngemäß "Das war aber gemein, ihr seid böse Terroristen, das sage ich meiner Mama!" und lässt es dabei bewenden, dass strategische russische Infrastruktur vernichtet wird, von der die Staatseinnahmen vital abhängen?
Ohne Vergeltungsmaßnahmen? Ganz ohne jede Bestrafung und Rache?
Das ist eine extreme Diskrepanz zwischen erwartetem und tatsächlichem Verhalten, die unerklärt bleibt und Russland wieder ins Spiel als möglichen Täter bringt.
Russland hat auf jeden Fall die logistischen und militärischen Möglichkeiten gehabt für so eine Operation und es hätte auch potentielle Motive gehabt.
Und dann die sehr merkwürdige Reaktion, die in keinem Verhältnis zum an gerichteten Schaden steht.
Es würde mich nicht wundern, wenn Seymour Hirsh Besuch von einem russischen Doppelagenten erhalten hat, der tatsächlich irgendwo in der CIA oder Pentagon gearbeitet hat, sich ihm nun als Whistle-blower vorgestellt hat, der mit seinen Gewissensbissen nicht mehr leben kann und sich deswegen Herrn Hersh mal anvertrauen möchte.
Wenn es ein echter Whistle-blower gewesen wäre, hätte der nicht seine Informationen der Presse zukommen lassen und hätten wir die Geschichte dann nicht in der Washington Post oder im Guardian zu lesen bekommen?
Seymour Hershs Artikel zum My Lai Massaker erschien im St Louis Daily und seine Enthüllung zu Abu Ghraib im New Yorker. Und ausgerechnet die vielleicht explosivste Story seiner Karriere erscheint nun ohne jede redaktionelle Prüfung?
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (11.02.2023 16:53).