mindphuk schrieb am 02.05.2024 12:25:
Erst vorgestern lief im TV ein Ausschnitt vom Parteitag der Grünen im Oktober 2022 in Bonn, wo sie dem Antrag auf Verlängerung der Laufzeit zugestimmt haben.
Nach monatelangem Streit, weil Habeck höchstens zwei Reaktoren zur Notzuschaltung wollte und Scholz das dann per Machtwort beendete.
"Bundeskanzler Olaf Scholz machte schließlich am 17. Oktober 2022 explizit von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch – in der Form ein in der deutschen Regierungspraxis sehr ungewöhnlicher Vorgang – und entschied, dass alle drei letzten aktiven Kernkraftwerke in Deutschland über den 31. Dezember 2022 hinaus bis längstens zum 15. April 2023 im Leistungsbetrieb (also nicht nur als Einsatzreserve) betrieben werden sollen."
Mit dem Ergebnis, dass in Norddeutschland Windräder abgestellt werden mussten, weil das AKW Emsland noch lief.
Das wäre schön gewesen, war aber nicht so. Hier hatte die FDP schon halb grüne Standpunkte angenommen und wollte nur eine Verlängerung bis 2024.
Was aber wegen fehlender Brennelemente und Sicherheitsüberprüfung weder logistisch, technisch und juristisch möglich war.
Die Grünen und die SPD wollten, dass ihr alter Plan des Atomkonsens wieder eingesetzt wird. Dann wäre der Atomausstieg ein Jahr drüher gekommen.
Das beantwortet nicht meine Frage, wir kommen bis heute nicht ohne Gas aus. Also noch einmal: Wie wollten die Grünen das bewerkstelligen?
Ich vermute, du unterstellst, dass beim Atomkonsens ab 2022 gar kein Gas mehr verwendet würde? Auch keine Kohle mehr, sondern 100% EE-Versorgung schon erreicht wäre und nicht erst, wie damals als Ziel geplant, 2050?