Ansicht umschalten
Avatar von Knut der Große
  • Knut der Große

mehr als 1000 Beiträge seit 14.03.2016

Re: Eine ernste Frage an Sie, Herr Rötzer, und Herrn Rüesch von der NZZ

Nach meinem Verständnis hat er ausschliesslich Teile des Spiez-Gutachten zitiert,
über das (dort gefundene) BZ informiert, angemerkt dass die A234-Konzentration erstaunlich hoch gewesen sei, und dass ersteres wohl besser zu den Skripal'schen Symptomen passe als letzteres.

Muss man da wirklich gleich mit "Lügen" oder "Hemmungsloser Verbreitung von Halb- und Unwahrheiten" daherkommen?

Der NZZ Artikel stellt ja nicht Rötzers Aussage gegenüber, wie Sie es hier gerade tun.

Sondern bezieht sich auf folgenden Sachverhalt:

Das mit Anfragen aus aller Welt überhäufte Institut verweist lediglich auf einen Bericht in der NZZ vom 6. April und erklärt nicht Deutschsprechenden via Twitter auch gleich, wie sich dieser Artikel in andere Sprachen übersetzen lässt.

Unter dem Titel «Kein Zweifel am Nowitschok-Resultat» hatte die NZZ damals ein Gespräch mit dem Leiter des Fachbereichs Chemie des Labors, Stefan Mogl, wiedergegeben. Dabei erklärte dieser, dass er volles Vertrauen in das Ergebnis des britischen Militärlabors Porton Down habe, wonach Skripal dem Stoff Nowitschok ausgesetzt gewesen war. Dass Spiez weiter an dieser Einschätzung festhält, klingt wie ein indirektes Dementi der Aussagen Lawrows. Aber hiesse dies, dass der russische Aussenminister die Sache mit dem westlichen Kampfstoff BZ dreist erlogen hat? Und weshalb sagt dies das Labor nicht einfach?

Die Erklärung dafür ist vermutlich einfacher, als es die Konfusion vermuten lässt. Doch dazu muss man wissen, wie das Analyseverfahren der OPCW funktioniert. Vieles – nicht nur Lawrows Enthüllung – spricht dafür, dass das Labor Spiez tatsächlich an den Untersuchungen beteiligt war. (...)

Vieles spricht zudem dafür, dass Spiez den Kampfstoff BZ tatsächlich gefunden hat. Doch das ist kein Widerspruch zu Mogls Aussage, dass er dem britischen Nowitschok-Resultat vertraue. Denn zu den rigiden Kontrollmechanismen der OPCW zählt, dass die Referenzlabore jeweils mehrere Sätze von Proben erhalten. Typisch ist, dass die OPCW nicht nur die «echte» Probe verschickt, sondern auch negative und positive Kontrollproben. Diese sind zwar ähnlich beschaffen, enthalten im ersten Fall aber keinen chemischen Kampfstoff, im zweiten Fall einen anderen, der extra der Probe beigefügt wurde. Damit wird sichergestellt, dass das beauftragte Labor fehlerfrei arbeitet und nicht weiss, welches die «echte» Probe ist.

https://www.nzz.ch/international/russland-zieht-schweiz-in-den-fall-skripal-hinein-ld.1377578

Noch Fragen?

Bewerten
- +
Ansicht umschalten