Ralf Streck schrieb am 08.11.2021 18:36:
Was ist da billig, ein EPR für 20 Mrd. der immer noch nicht läuft? Dass der Staat die Kosten für eine Pleite-Areva übernimmt, einen Staatsbetrieb EDF hat, der Strom unter dem Gestehungspreis verkauft (wie der Staatsrat urteilte), die Kosten für Endlager und Rückbau übernimmt (gibts auch noch nicht) und Kriege finanziert, um das Uran zu sichern. Billig ist das nicht, wird nur aus militärischen Gründen für die Force de Frappe billig gerechnet, um das Märchen zu erhalten.
Bei Wind- und Solaranlagen haben mit Kernkraftwerken gemeinsam, dass ihre Kosten hauptsächlich Kapitalkosten sind. Bei Gaskraftwerken sind es hauptsächlich Bertriebskosen (das Gas und CO3-Zertifikate).
So ein EPR läuft 60 Jahre bei 8000 Stunden pro Jahr und kann dann bei 1600 MW Leistung 768 Mrd. MWh produzieren. Wenn man die 20 Mrd. Euro durch diesen Wert teilt, erhält man 26 Euro pro MWh.
Zurzeit beträgt der Strompreis in Frankreich etwa 200 Euro / MWh.
Bei diesem Preis hätte der EPR in einem Jahr Einnahmen von 2,6 Mrd. Euro.
Selbst wenn man weitere Betriebskosten addiert, ist nicht ausgemacht, dass man damit kein Geld verdienen kann.
Es hängt ganz stark von der künftigen Entwicklung der Gaspreise ab.
Ja, ja, ich weiß, es kommen noch die Kosten für die Bewachung des Endlagers für mehrere Millionen Jahre dazu.
Kaum jemand weiß, wo der erste Unfall mit Kernschmelze stattgefunden hat. Es war in Lucens in der Schweiz.
https://www.swissinfo.ch/ger/vor-50-jahren_der-geschmolzene-schweizer-kernreaktor-marke-eigenbau/44687752
Man hatte den Reaktor vorsichtshalber in den Fels gebaut. Nach dem Unfall hat man die Höhle einfach zugemacht. Vor Jahren habe ich mal einen Bericht gesehen über einen Rentner, der von Zeit zur Zeit Wasserproben nimmt und ins Labor schickt. Das sind die Endlagerkosten.