So steht der Satz auch nicht im "Kapital". "Emanzipiert" kommt in folgenden Zitaten vor:
"Nachdem erst die Werkzeuge aus Werkzeugen des menschlichen Organismus in Werkzeuge eines mechanischen Apparats, der Werkzeugmaschine, verwandelt, erhielt nun auch die Bewegungsmaschine eine selbständige. von den Schranken menschlicher Kraft völlig emanzipierte Form."
und
"Die Leistungsfähigkeit des Werkzeugs ist emanzipiert von den persönlichen Schranken menschlicher Arbeitskraft."
In beiden Fällen handelt es sich um eine Beschränkung der Produktivität, die durch die menschliche Physis gegeben ist. Aufhebung einer Beschränkung kann man auch als Emanzipation von dieser Beschränkung bezeichnen. Wo ist das Problem?
Interessanter ist schon deine folgende Bemerkung:
Oder die dritte Möglichkeit, falls gemeint sein sollte, dass die Maschine den Menschen emanzipiert – da ist dann zu fragen, zu was? Damit er dann schwachsinnige Arbeiten in Büros ausüben kann? Oder vorm Fernseher die Zeit totschlagen?
In der Tat emanzipiert die Maschine den Menschen von den physiologisch gegebenen Beschränkungen der Produktivität. Damit sind wir wieder bei dem im Artikel ja deutlich angesprochenen Punkt, was der Kapitalismus aus dieser Emanzipation macht: eben nicht, dass es den Arbeitern besser geht, sondern dass er nun noch mehr Mehrwert produzieren muss, und dabei so sehr ausgelaugt wird, dass am Feierabend nicht mehr viel los ist, außer Zeit totschlagen.