Kinder und Jugendliche suchen Gemeinschaft über Kommunikation und gemeinsames Tun. Der Mensch an sich ist konsequent selbstoptimierend und ... sagen wir ressourcenschonend, um nicht bequem zu sagen. Alles sehr sinnvoll und mit einem Smartphone hervorragend zu erledigen. Also:
Smartphone ist gut !!
Schule hatte schon immer das Problem, die Aufmerksamkeit der Kinder und Jugendlichen auf Dinge zu fokussieren, die NICHT im gegenwärtig anliegenden Interesse der Kinder waren. Hier kommt die Lehrerpersönlichkeit ins Spiel, die Mal mit Methoden der weißen Pädagogik, mal mit Methoden der schwarzen Pädagogik zum Ziel kommen könnte, aber nicht mehr alles darf (bisweilen 'leider', bisweilen 'Gott sei Dank') was da zuverlässig zum Ziel führt. Ergo:
Das kurzfristige und gegenwärtige Interesse der Kinder und Jugendlichen wiederspricht oftmals den langfristigen Lehrzielen der Gesellschaft, die von Lehrpersonen in Lehranstalten zu vermitteln sind.
Die Schule ist grundsätzlich eine Institution, die Menschen nur zeitweise aufnimmt und keine Wohnstätte bietet. Eine wohnliche, gemütliche Wohnstätte sollen Eltern ihren Sprösslingen, Erziehungsberechtigte und -verpflichtete ihren Schutzbefohlenen bieten. Da ist nichts mehr so, wie es war. Sorgearbeit liegt nicht mehr hauptsächlich und zentral im Aufgabenbereich eines Elternteils und eines Erziehungsberechtigten, sondern wird aufgeteilt auf mehrere Personen, deren Persönlichkeiten unterschiedlich strukturiert sind und die unterschiedlich strukturieren. Bezugspersonen haben nicht mehr die ungeteilte Aufmerksamkeit, stehen in Konkurrenz oder vermeiden Verantwortungsübernahme, ohne für Ersatz zu sorgen. Ergo:
Hat man keine Bezugspersonen, sucht man sich als Kind und Jugendlicher welche. Jemand, der immer da ist ..., nö, der IM MOMENT da ist.
Und hier kommt das Smartphone als ... NEIN ... hier wird das Smartphone schnell zum Verführer degradiert, weil es so gemacht ist, dass es im Moment Kontakte herstellen kann. An und für sich gut, oder? Man könnte Hausaufgaben zusammen machen ... , oder ..., ich überlasse es ihrer Erfahrung und Phantasie, was sonst in einem solchen Moment der Kontaktsuche alles passieren kann. Aber:
Das Smartphone ist nicht für die Gepflogenheiten unserer Gesellschaft verantwortlich zu machen. Das Smartphone wird zum Sündenbock für alle Verfehlungen in der Erziehung unserer Kinder gemacht. Schule, so wie sie jetzt konzipiert ist, funktioniert nur, wenn die Elternhäuser funktionieren und das Beziehungsgeflecht der Erziehungsberechtigten. Ist das gegeben?
Was kann ein Smartphone als persönlicher Begleiter? Alles !! Man muss es nur dazu benutzen. Es erinnert mich, mahnt mich, mit der Arbeit zu beginnen, überprüft meinen Arbeitserfolg und bietet Hilfe, wenn es nicht klappen will und wenn es nur die Telefonnummer wählt, hinter der sich die Lehrperson verbirgt, oder das Elternteil, oder ... die Telefonseelsorge.
Nee, das Smartphone ist super, seine Nutzung und seine Nutzer sind ... halt nur Menschen.
Cybermobbing ... so ein Reizwort. Haben sie schon mal ein daumendickes Lästerbuch in der Hand gehabt, in dem die Mitglieder einer Clique kaum ausdenkbare Bosartigkeiten über unliebsame Mitmenschen niederschreiben? Ich schon. War in den 80igern. Die Lektüre konnte man nur gefestigten Persönlichkeiten zumuten, den Opfern schon mal überhaupt nicht.
Also, Smartphone ist nicht schuldig, es ist der User, in sehr vielen Fällen weiblich !! Und wer ist für Kinder und Jugendliche verantwortlich ... ? Na ... ?