Online-Spiele und Social Media nutzen Mechanismen, die gezielt psychische Abhängigkeiten erzeugen. Das ist keine Verschwörungstheorie, das hat Heise vor vielen Jahren für Online-Spiele in einem tollen Artikel gezeigt. Man züchtet sich gezielt Dopamin-Junkies heran.
Und Social Media Apps müssen "sticky" sein, was nichts anders bedeutet, dass der Nutzer dazu gebracht werden soll, sie möglichst häufig zu öffnen. Facebook beschäftigt eigene Hirnforscher, um Wege zu finden, jeden Kontrollmechanismus des menschlichen Geistes doch zu umgehen. Geschickt spielt man mit Ängsten und dem Belohnungszentrum.
Steve Jobs erlaubte seinen Neffen und Nichten kein iPad, denn erkannte die Methoden, die hier zum Einsatz kommen. Viele Entwickler im Silicon Valley erlauben ihren Kindern keine "smarten" Geräte und schicken ihren Nachwuchs gezielt in Schulen, in denen nicht digital unterrichtet wird.
Selbst Erwachsene, die nicht mit Smartphone aufgewachsen sind, haben Probleme, ihren Handykonsum zu regulieren. Die verlinkte Studie ist ein guter Einstieg.
Es geht mir nicht darum, Smartphones zu verteufeln. Aber ich vermisse einen öffentlichen Diskurs darüber, wo diese Geräte sinnvoll einsetzbar sind, aber auch wo die Gefahren liegen. Statt dessen sollen jetzt ohne Konzept solche Geräte in Schulen eingesetzt werden. Dass Frankreich, Italien, GB und die Niederlande Handys an den Schulen verbieten, lässt hoffen. Schweden baut die Digitalisierung an den Schulen übrigens auch wieder zurück. China lässt ebenfalls analog lernen, weil dann die Leistungen besser sind.