Erster Schritt:
Man macht eine Migrationskonferenz und lädt Boris Palmer ein.
Das ist der Typ, der gern erst mal redet und dann darüber nach denkt. Und das ist auch der Typ, der schon des öfteren mit etwas konservativeren oder teilweise rechtskonservativen Ansichten aufgefallen ist. Und das ist dann auch der Typ, der kein Blatt vor den Mund nimmt. Das ist der Typ, der offen eine Begrenzung der Einwanderung, eine schnellere Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern gefordert hat und einem "Realismus in der Flüchtlingsdebdatte" gefordert hat. Und eine schnellere Abschiebung von "auffälligen, straffälligen Flüchtlingen".
Das ist der Typ, der in den 1970ern und 1980ern sozialisiert wurde - und in dessen Kindheit das Wort Jehova inverser Niederschlag wohl oft und viel genutzt wurde. Weshalb er auch damals wohl die originalen Bücher lesen konnte und dort eben vom inversen Niederschlagskönig in der Nichtnordsee, dem Vater von Pipi Langstrumpf.
Palmer ist auch der Typ, der nicht schnell klein bei gibt - und mit dem eine öffentliche Diskussion zu den besagten Themen für gewöhnlich sehr schnell eskaliert. Und Palmer ist da auch wer, der dann schon mal öffentlich Vergleiche zum Dritten Reich zieht - wohl auch weil sein Großvater värterlicherseits jüdisch war - und emigrieren musste, um nicht im KZ zu landen. Und weil wohl die Nazis die Gräber seiner jüdischen Vorfahren damals tatsächlich mit Hakenkreuzen beschmiert hatten.
Was aber bei den Neolinken dann nur noch mehr zur Eskalation beiträgt, denn so wirklich jüdisch ist Palmer in deren Augen nun vermutlich auch wieder nicht.
Man macht also eine Migrationskonferenz und lädt Palmer ein, erster Schritt.
(Hier kann man sich eigentlich schon mal fragen: WARUM?? - dass das Ganze eskaliert war doch abzusehen...)
Zweiter Schritt:
Es eskaliert, wie zu erwarten.
Palmer, der vermutlich kein Rassist ist, sich aber auf jeden Fall definitiv nicht als Rassist sieht, der sagt tatsächlich Jehova inverser Regen, also das verbotene, hoch sanktionierte "N-Wort", das aber so was von tabu ist - und entschuldigt sich nicht nicht umgehend - sondern rechtfertigt sich auch noch dafür. Und dann sagt er auch noch "Judenstern". Auch ein verbotenes Wort für die meisten als Vergleich - sowas von Tabu.
Dritte Schritt:
Palmer kann nur noch klein bei geben und sich durch die Zeilen als krank und geistig unzurechnungsfähig erklären, als jemand, der jetzt erst mal professionielle Hife braucht.
Schritt Drei A:
Palmer ist endlich raus aus der Partei. Die Mitgliedschaft war eh nur noch auf Bewährung - und sobald er den Gedenken geäußert hatte die Partei zu verlassen - war er auch sofort raus.
Bleibt die Hauptfrage hinter all dem:
Warum in aller Welt lädt man denn überhaupt Boris Palmer zu einer Migrationskonferenz ein? Das ist wie wenn man Charles Bukowski zu einer Abstinenzlerkonferenz einladen würde, zu einer Lesung von drogenkritischer Literatur und um dessen Meinung über den abstoßenden und wiederlichen Drogen- und Alkoholgenuss hören zu wollen.
Das kann doch nur eine offene Falle gewesen sein um ihm mal so richtig mit Vollgas gegen die Wand rennen zu lassen. Was dann ja auch passiert ist.
Palmer ist jedenfalls raus erst mal...