Differenzierung kann man auch in der Kritik erwarten. Palmer ist autoritär und nationalistisch, beides Merkmale von "rechts". Nazis stehen für eine totalitäre Politik, für Weltkrieg, Völkermord. Das ist offenbar eine ganz andere Kategorie als "autoritär" oder "nationalistisch".
Er ist damit keineswegs allein, Bodo Ramelow wäre auch so einer und der ist in der Linkspartei. Sarah Wagenknecht dagegen ist nationalistisch, aber nicht autoritär.
Und bei jeder Kategorie wie "autoritär" und "nationalistisch" sind das immer noch breite Spektren. AfD wäre für Herrn Palmer offensichtlich nichts. Aber Herr Palmer hätte weder mit CDU, noch SPD, noch FDP, noch Linkspartei nach meiner Meinung ein fundamentales Problem. Nur ist Herr Palmer gar kein Mensch, der sich gerne unterordnet und viele Parteiapparate verlangen das von ihren Politikern. Und genau dem will sich Herr Palmer jetzt auch noch bei den Grünen entziehen. Er möchte sich andere Menschen gerne unterordnen und Alpha-Tier Nr 1 sein.
In sofern taugen diese Attribute für Kritik nur bedingt etwas. Manchmal kann so ein Attribut mal die Augen öffnen in einer Diskussion, denn so ein Attribut ist ja immer ein Fazit eines Menschen über einen anderen. Frau Wagenknecht nationalistisch zu nennen ist so eine Sache, die gerne aneckt. So ein richtiger Sozialist/Kommunist argumentiert eben NIE national. Frau Wagenknecht tut das ständig - man müsse die deutsche Wirtschaft stützen/retten, die deutschen Arbeitsplätze schützen, man müsse Ausländer abweisen an der Grenze, ... - es ist ein klarer Bezug zum nationalen Rahmen und sogar pro-kapitalistisch, wenn sie die "deutsche Wirtschaft" retten möchte im Wirtschaftskrieg gegen Russland.
Aber: so ein Attribut kann nicht die Kritik an sich sein. So ein Fazit will begründet sein. In sofern mache ich mich hier auch angreifbar, wenn ich meine Wertungen nicht begründe. Aber die Freiheit nehme ich mir jetzt einfach mal.