Das ist eine halbierte Diskussion, deren wichtigere Hälfte fehlt: die
wichtigere Hälfte handelt
nicht von Privatheit, sondern von Öffentlichkeit. Sie ist deswegen
wichtiger, weil es immer um
ihre Vermeidung geht. Letztlich ist die Privatsphäre der Leute für
die Politiker mit ihrer
Sicherheitsideologie nur in Bezug auf die Kontrolle des öffentlichen
Raumes interessant,
der von ihrer Clique beherrscht wird. Dabei formt sich eine
eigenartige Dialektik: je mehr
der öffentliche Raum als solcher, unter der Herrschaft der
Politikerkaste verschwindet und zu
einem medial inszenierten Theater wird, in dem fast alle Bürger
komatöse, unbeteiligte Zuschauer
bleiben, desto unberechenbarer wird er und desto vehementer
erscheinen in ihm der Terrorismus
und die politische Guerrilla. Die Auflösung liegt natürlich in der
Selbstaufhebung der Politik und
der Rückgabe der Verantwortung. Nichts aber löst so viel Angst aus,
wie die Furcht vor
dem dumm gezüchteten, entfesselten Mob, der Lynchjustiz übt. Er wird
übrigens offiziell nie direkt
erwähnt sondern stets durch das, was ihm für immer verwehrt bleiben
wird: die komplexen politischen
Zusammenhänge zu durchschauen, für die sich die Politiker kompetent
fühlen und dadurch abzugrenzen
versuchen. Die Wahrheit ist, dass den Leuten die Politik selbst recht
dumm erscheint und dass sie ihr
nichts weniger abnehmen als die intellektuelle Hoheit über komplexe
Themen, die sie aber auch immer
weniger den Fachidioten anvertrauen möchten. Deswegen soll ja auch
alles auf den Tisch. Alle Argumente,
alle Fakten, die zu Entscheidungen führen sollen präsentiert werden.
Es geht darum, sich ein Bild machen zu
können vom Vorgang der Reduktion der Komplexität auf einige wenige
Alternativen, über die dann
entschieden werden kann. Und das immer wieder und jedesmal neu.
Das ist die Umkehrung des Panoptikums, in dem immer die Macht im
Fokus ist und zwar eine struktuelle
und wirksame Macht und nicht irgendein Clown, der vorgibt, sie zu
haben. Ob uns dann noch die Diskussion
über Privatheit interessiert, wo es doch letztlich ganz egal ist, was
einer tut?
Tloen
wichtigere Hälfte handelt
nicht von Privatheit, sondern von Öffentlichkeit. Sie ist deswegen
wichtiger, weil es immer um
ihre Vermeidung geht. Letztlich ist die Privatsphäre der Leute für
die Politiker mit ihrer
Sicherheitsideologie nur in Bezug auf die Kontrolle des öffentlichen
Raumes interessant,
der von ihrer Clique beherrscht wird. Dabei formt sich eine
eigenartige Dialektik: je mehr
der öffentliche Raum als solcher, unter der Herrschaft der
Politikerkaste verschwindet und zu
einem medial inszenierten Theater wird, in dem fast alle Bürger
komatöse, unbeteiligte Zuschauer
bleiben, desto unberechenbarer wird er und desto vehementer
erscheinen in ihm der Terrorismus
und die politische Guerrilla. Die Auflösung liegt natürlich in der
Selbstaufhebung der Politik und
der Rückgabe der Verantwortung. Nichts aber löst so viel Angst aus,
wie die Furcht vor
dem dumm gezüchteten, entfesselten Mob, der Lynchjustiz übt. Er wird
übrigens offiziell nie direkt
erwähnt sondern stets durch das, was ihm für immer verwehrt bleiben
wird: die komplexen politischen
Zusammenhänge zu durchschauen, für die sich die Politiker kompetent
fühlen und dadurch abzugrenzen
versuchen. Die Wahrheit ist, dass den Leuten die Politik selbst recht
dumm erscheint und dass sie ihr
nichts weniger abnehmen als die intellektuelle Hoheit über komplexe
Themen, die sie aber auch immer
weniger den Fachidioten anvertrauen möchten. Deswegen soll ja auch
alles auf den Tisch. Alle Argumente,
alle Fakten, die zu Entscheidungen führen sollen präsentiert werden.
Es geht darum, sich ein Bild machen zu
können vom Vorgang der Reduktion der Komplexität auf einige wenige
Alternativen, über die dann
entschieden werden kann. Und das immer wieder und jedesmal neu.
Das ist die Umkehrung des Panoptikums, in dem immer die Macht im
Fokus ist und zwar eine struktuelle
und wirksame Macht und nicht irgendein Clown, der vorgibt, sie zu
haben. Ob uns dann noch die Diskussion
über Privatheit interessiert, wo es doch letztlich ganz egal ist, was
einer tut?
Tloen