Wenn Deine Links auch nur ein schwaches Anzeichen für die folgende Argumentation hergeben, sind sie doch allemal ein tauglicher Anlaß und ich vermeide vielleicht die Löschung meines Posts.
Gibt es auch nur annähernd vergleichbare PR, Goodwill, Kontaktanbahnungsbemühungen im Verhältnis des offiziellen Russland zu China? Mir sind nie welche begegnet, dort findet, trotz aller "Partnerschafts"-Beteuerung im Hinblick auf BRI, Rohstofferschließung und waffentechnische Kooperationen Kontakte entweder auf der mittleren kommerziell-technischen Ebene oder an höchster Regierungsstelle statt, nichts dazwischen; so scheint es mir zumindest.
Das paßt zu einigen Veröffentlichungen in "Foreign Policy" und akademischen Publikationen, die v.a. mit historischen Verweisen und Narrativen behaupten, eine "chinesisch-russische Partnerschaft" könne nie was anderes werden, als eine Totgeburt, um die herum allerlei täuschende Affentänze veranstaltet werden. Zu tiefsitzend sei der russische Rassismus und die patriotische Hoffahrt im Nachfolgereich des Zaren gegenüber dem "Reich der Mitte" und seinen Bewohnern.
Letzteres mag ein grob übertriebenes Narrativ sein, aber es korrespondiert dem Umstand, daß, nach allem, was mir bekannt ist, nicht ein einziges der großen oligarchischen und / oder staatsnahen russischen Finanzkonglomerate nennenswerte Verbindungen nach China pflegt - es sei denn, über Partnerschaften mit vorzugsweise britischen Firmen oder beispielsweise im Schoß der maltesischen Schattenwirtschaft, in dem Ableger aller imperialer Akteure mit illustren Partnern aus nachrangigen Staaten dealen.
Und als ein krasses Beispiel für diese Lage mag dienen, daß die russische Sberbank, sanktioniert von den USA, ziemlich fett an den Tischen der berüchtigten Initiativen des WEF (Davos) zum "Great Reset" und "5th industrial revolution" beteiligt ist, die allesamt eine offene Stoßrichtung gegen das chinesische Staatswesen vor sich hertragen (im deutlichen Unterschied zum privaten Sektor der chinesischen Staatswirtschaft).
Kurzum.
So sehr es viele russische Strategen auch wünschen mögen, eine echte strategische und militärpolitische Partnerschaft mit China steht auf alle relevante Zeit völlig außer Betracht - nicht zuletzt von chinesischer Seite, die sich keinen blauen Dunst über diese Umstände vormacht. Die russische Zentralregierung ist und bleibt historisch dazu verdammt, beim imperialen Westen antichambrieren und betteln zu gehen, doch bitte, bitte in den erlauchten Kreis "zivilisierter" imperialer Ausbeuter auf eine Weise aufgenommen zu werden, die der ökonomischen und geopolitischen Lage der Föderation auch nur halbwegs gerecht werden könnte.
Eine Ausnahme von der gegenstandslosen geopolitischen "Partnerschaft" Russlands mit China will ich erwähnen, weil sie sprechend ist: Die mittelbare russisch-chinesische Zusammenarbeit zur Stabilisierung des Iran gegen den imperialen Krieg; stets geprägt von Rivalität, tiefem Mißtrauen und haufenweise ressourcenverschlingenden "Parallelaktionen".
Das ist die Lage, auf welche die Auftraggeber Bathons (er ist ein Partner von "Carnegie") propagandistisch einwirken wollen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.05.2021 11:58).