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  • Pussy Galore

mehr als 1000 Beiträge seit 21.03.2017

Ein Beitrag mit entscheidenden Lücken

So wird zwar hämisch auf den mangelhaften Zustand der russischen Ausrüstung hingewiesen, dabei aber nonchalant unterschlagen, dass es im Westen auch nicht unbedingt besser aussieht. Ein Blick auf die desaströse Einsatzbereitschaft des Bundeswehr-Geraffels reicht, um sich eine Ahnung davon zu verschaffen.

Aber das nur am Rande. Wirklich falsch und irreführend wird der Artikel allerdings, wenn man Feuerkraft auch als Resilienz betrachtet - und da sieht es im Westen ganz düster aus. Aus einer Publikation* des britischen Royal United Services Institute (RUSI) geht hervor, dass die Russen zur Zeit innerhalb von 10 bis 14 Tagen die Jahresprodktion der Amis an Artilleriemunition verballern - und die Russen machen nicht die geringsten Anstalten, damit aufhören zu wollen. Auch bei den Marschflugkörpern und Kurzstreckenraketen sieht es nicht viel besser aus: In drei Monaten des Krieges verschießen die Russen das vierfache der Jahresproduktion der Amis.

Hinzu kommt noch die teilweise vorhandene, massive technische Überlegenheit der russischen Waffensysteme - Hyperschallwaffen anyone? Und die könnten zum Beispiel sehr kurzfristig dafür sorgen, dass der Wertewesten gänzlich ohne Flugzeugträger dasteht. So viel zur 'überlegenen' Feuerkraft.

Es würde uns also massiv an Produktionskapazitäten fehlen, überhaupt einen Krieg mit einem Moloch wie Russland führen zu können. Und nein, das lässt sich nicht über Nacht beheben.

Daher ist der Artikel eher Propaganda und Desinformation, soll er uns doch eine vermeintliche westliche Überlegenheit suggerieren, die es, Stand heute, so nicht gibt.

* https://rusi.org/explore-our-research/publications/commentary/return-industrial-warfare

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