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  • Nayaro

750 Beiträge seit 29.03.2014

Re: Der grosse Stratege hat schlecht geplant

marduks schrieb am 21.07.2022 12:48:

Der grosse Stratege hat auf der ganzen Linie versagt. Putin hat die Schwäche seiner Armee, die ja nur ein Spiegelbild des Landes ist, überhaupt nicht erkannt.

Also wäre ich Russland, würde ich mir Zeit lassen:

1. Die Sanktionen werden ausschließlich von westlichen Staaten getragen und sie schneiden sich damit ins eigene Fleisch. Je länger der Krieg dauert, desto schmerzhafter wird es für Europa. Wie lange Europa noch an der Seite der Vereinigten Staaten steht bleibt abzuwarten, man darf gespannt auf den Winter sein.
2. Dank unserer glorreichen Marktmechanismen verdient Russland gerade sehr gut an Gas und Öl
3. Solange die Ukraine im Krieg ist, kann sie der NATO nicht beitreten.
4. Russland kann gerade seine Zuverlässigkeit als Lieferant unter Beweis stellen und es gibt viele "erfrischende" Gespräche (Russland <-> Türkei/Iran/Afghanistan/China)
5. Die Afrikanische Union hat - zumindest was die Getreideversorgung angeht - die Argumentation Russlands übernommen und macht in erster Linie unsere Sanktionen für ausbleibende Lieferungen verantwortlich (In erster Linie sind es unser unregulierter Markt, der für Preisanstieg sorgt. Wir sind es auch die verhindern, dass man Zahlungen an Russland tätigen kann oder dass der Schiffsverkehr reibungslos funktioniert)
5. Je länger der Krieg dauert, desto größer wird der Schuldenberg der Ukraine. Auch nach aktuellem Stand dürfte ohne weitere Unterstützung nicht mehr als ein Agrarstaat übrig bleiben. Die US-Waffen sind in der Regel geleast. Und ich gehe davon aus, dass wir nach dem Krieg die Ukraine fallen lassen wie eine heiße Kartoffel, und ihr wieder dieselbe Beachtung schenken wie die letzten 30 Jahre.
6. Russland hat aktuell die Artillerie- und Lufthoheit. Die feindlichen Stellungen aus der Ferne zu beschießen schont eigene Soldaten, dauert aber. Schnelleres Vorrücken würde größere Verluste mit sich bringen.
7. Die Sanktionen dürften mittelfristig dafür sorgen, dass die russische Industrie sich an dem (verlässlicheren) China ausrichtet (z.B. bei der Chipproduktion) und sicher auch autonomer wird. Ich gehe davon aus, dass durch den Wegfall von McDonalds, Netflix etc. zumindest einige Angebote zukünftig durch inländische Lösungen ersetzt werden. Das Kapital wandert damit nicht mehr ab sondern bleibt im Land.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (21.07.2022 13:58).

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