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  • Ignoramus-et-Ignorabimus

mehr als 1000 Beiträge seit 07.11.2017

Re: Ein Beitrag mit entscheidenden Lücken

Pussy Galore schrieb am 21.07.2022 14:02:

Es würde uns also massiv an Produktionskapazitäten fehlen, überhaupt einen Krieg mit einem Moloch wie Russland führen zu können. Und nein, das lässt sich nicht über Nacht beheben.

Daher ist der Artikel eher Propaganda und Desinformation, soll er uns doch eine vermeintliche westliche Überlegenheit suggerieren, die es, Stand heute, so nicht gibt.

* https://rusi.org/explore-our-research/publications/commentary/return-industrial-warfare

Sprecht ihr euch eigentlich ab ? Das ist jetzt der 2. Thread innerhalb kürzester Zeit, der auf diese rusi Veröffentlichung bezug nimmt.

Natürlich betreibt der Westen keine Kriegswirtschaft. Wozu auch, wir sind ja nicht im Krieg. Und deshalb muss eben auch eine Rüstungsindustrie so produzieren, wie's eben kostendeckend ist, und nur soviel, wie die Staaten bereit sind auch abzunehmen. Wird mehr abgenommen, wird auch mehr produziert.

Die Kapazitäten können selbstverständlich nicht über Nacht erhöht werden, aber sie können vergleichsweise schnell erhöht werden. Die industrielle Basis ist ja da, es ist also in erster Linie eine Frage des Geldes, die Produktion zu skalieren. Und so muss man den Artikel dann auch lesen. Da möchte halt die Rüstungsindustrie höhere Abnahmen, also höhere Umsätze.

Aber wie schaut's denn bei der russischen Industrie in der Beziehung aus ? Ein Land mit gerade mal 150Mio Einwohnern, und keiner besonders breiten industriellen Basis.
Die verschiessen jetzt im Augenblick ihre über Jahrzehnte angehäuften Vorräte an Antiquitäten. Wie's mit der Fähigkeit der russischen Industrie ausschaut, Nachschub für einen hochintensiven längeren symetrischen Konflikt herzustellen, wird man auch erst mal sehen müssen. Die müssen ja jetzt schon, nach vier Monaten Krieg mit einem technologisch unterlegenen Gegner, ihre Rüstungsindustrie priorisieren. Das machen die ja nicht weil die Kapazitäten im Überfluss haben.

Wie's mit der Fähigkeit aussieht, technisch anspruchsvolle Waffensysteme in Mengen herzustellen und zu ersetzen, steht noch auf einem ganz anderen Blatt. Bloss mal so zur Illustration, für 24 Su 57 planen die 4 Jahre Bauzeit ein, also 6 im Jahr. Und das war noch vor irgendwelchen Technologiesanktionen. Da wundert man sich dann auch nicht mehr, dass die russische Luftwaffe den ukrainischen Luftraum überwiegend meidet ;)

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