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Avatar von jfmprof
  • jfmprof

844 Beiträge seit 24.09.2021

Zu Punkt 2

Es ist fraglich, ob die vorgesehene Rückeroberung tatsächlich stattfindet.

Das sehe ich auch so. Wenn die Russen dort einmal fest etabliert sind, kann man sie nur zu exorbitanten Kosten wieder hinauswerfen. Das ist natürlich umgekehrt auch so, sobald die NATO mehr militärische Infrastruktur im Baltikum aufgebaut hat.

Es KANN sein, dass USA, GB, Frankreich für so kleine Länder keine Soldaten opfern wollen, wobei erstere noch die zuverlässigsten sind.

Stimmt ebenfalls. Das war ja schon in Afghanistan und Mali so, auch wenn wenigstens in Afghanistan die menschlichen Kosten vielleicht nicht der ausschlaggebende Faktor gewesen sind. Im Baltikum wären die menschlichen Kosten sehr hoch. Interessanter wäre vielleicht die Frage, in welchem Maße die Türkei sich bei der Verteidigung des Baltikums engagieren würde und welchen Preis (Verwandlung der halben NATO in ein türkisches Protektorat?) man dafür bezahlen müßte.

Sie kommen aber wahrscheinlich an dem Problem nicht vorbei, daß die NATO nicht in demselben Maße Soldaten verheizen kann wie Rußland und die Ukraine, einfach weil für die NATO-Staaten mit Ausnahme der baltischen Staaten viel weniger auf dem Spiel steht. Im übrigen gelten hier die Argumente, die ich schon einmal in diesem Form gebracht habe. Wenn der russische Angriff auf die Suwalki-Lücke kommt, dann vielleicht relativ schnell in diesem Winter oder in einem Jahr, weil sich da auch Zeitfenster schließen: Im Augenblick hat die NATO nur wenig Kräfte im Baltikum, die dort "bestenfalls abschrecken" können (General Kather im Kanal der "Welt" https://www.youtube.com/watch?v=0SWxOHAbBYA&t=58s).

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