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  • Bedenkenträger

179 Beiträge seit 08.03.2019

Seltsamer Artikel

Liest sich für mich wie schlecht verschleierte Propaganda für Russland. Der Vergleich der Rüstungstatistiken beider Blöcke soll wohl nahelegen, dass eine konventionelle Aufrüstung gegen Russland nicht nötig sei.
Russlands Angriff auf die Ukraine sagt was anderes. Die Aussage, dass weitere konventionelle Angriffe auf das Baltikum oder Polen unwahrscheinlich sind, ist ungefähr so viel wert wie die meisten Analysen vor dem 24. Februar 2022 die trotz der beobachteten Konzentrationen russischer Truppen an der Grenze zur Ukraine einen möglichen Angriff in Abrede stellten ("Ist nur eine Drohkulisse").
In einem hat der Artikel recht: Wegen seines Nuklearpotentials ist Russland in jedem Fall ein gefährlicher Gegner. Deswegen ist es egal, ob Russland mit der NATO bei der konventionellen Rüstung mithalten kann. In der heutigen Zeit ist es auch mit nuklearen Kurz- und Mittelstreckenraketen nicht möglich, einen erfolgreichen Überraschungsangriff ("Enthauptungsschlag") zu führen. Beide Seiten werden sich spätestens seit den 1970er und 1980er Jahren über diese Problematik Gedanken gemacht und entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen haben. Deswegen braucht Russland keinen territorialen Sicherheitspuffer. Wir leben schließlich nicht mehr in Napoleons oder Hitlers Zeiten.

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